Norderstedt. Verbraucherzentrale informiert über Verpackungen und gibt Tipps, wie die Bürger sich und die Umwelt schützen können.

20 Lollis, einzeln verpackt und allesamt nochmals in einer Riesentüte versammelt – Verpackungen sind schön bunt, sollen zum Kaufen animieren und sind . Das jedenfalls sagt Heike Vogel. Die Diplom-Ökotrophologin, die für die Verbraucherzentrale Norderstedt arbeitet, sagt Tüten, Folien und Kartons den Kampf an. Laut Statistik gibt jeder Bundesbürger rund 350 Euro im Jahr nur für Verpackungen aus.

„Sie schützen zwar die Lebensmittel und informieren über Inhaltsstoffe, aber sie belasten die Umwelt und unter Umständen auch die Gesundheit“, sagt die Beraterin, die am morgigen Mittwoch ab 14 Uhr im Norderstedter Rathaus, Raum 2, darüber informieren wird, wie viel Verpackung nötig ist, und wie Verbraucher den Verpackungswahn durchbrechen können.

„Es geht mir vor allem darum, die Menschen für den Umgang mit Verpackungen zu sensibilisieren“, sagt Heike Vogel, die Verpackungen grundsätzlich für sinnvoll hält, weil sie die Lebensdauer von Lebensmitteln verlängern und so dazu beitragen, dass weniger Essbares im Müll landet. Das Problem: Die Hüllen geben eine Vielzahl von Stoffen an Lebensmittel ab, ob und in welchem Maß diese Rückstände die Gesundheit gefährden, könnten selbst Experten nicht sagen.

Die Verbraucherzentralen hatten Händler und Hersteller zur Sicherheit von Verpackungen befragt. „Doch nur wenige waren zur Auskunft bereit und stellten kaum aussagekräftige Dokumente zur Verfügung. Das deckt sich zum teil auch mit den Erfahrungen der Überwachungsbehörden“, sagt die Referentin. Die Beratungsstellen fordern mehr Forschung, Kontrolle und Transparenz der Materialien.

Heike Vogel rät davon ab, den Tipps von selbst ernannten Experten im Internet zu folgen. Was in den einschlägigen Foren empfohlen werde, sei oft riskant. Das gelte zum Beispiel für das Wiederverwenden von Kunststoffverpackungen, die nicht für heiße Lebensmittel geeignet seien oder das Grillen von Hähnchen auf einer Bierdose.

Die Beraterin gibt Tipps, wie Verbraucher gegensteuern können., denn oft treffe viel Verpackung auf wenig Inhalt. So liegen beispielsweise wenige hauchdünne Wurstscheibenaufgefächert in einer großen Plastikhülle oder einzeln verpackte Süßigkeiten nochmals in einer großen Tüte – das Auge kauft eben mit. „Solchem Überfluss an Kunststoff sollten die Verbraucher die Rote Karte zeigen“, sagt die Diplom-Ökotrophologin.

Für den Vortrag in Kooperation mit dem Norderstedter Seniorenbeirat und dem Bundesernährungsministerium ist eine Anmeldung unter Telefon 040/523 84 55 oder per E-Mai an Norderstedt@vzsh.de nötig.