Norderstedt. 24 Amateur-Sängerinnen und -Sänger gründeten das Ensemble Pur singt! und suchen weitere Mitglieder. Geprobt wird immer donnerstags.
„Liebe Bässe, das ist jetzt euer Einsatz“, sagt Kira Grauel, hebt ihre Arme, und schon stimmen die Bässe ein Frühlingslied an. Drei Bässe sind es, und in ihre tiefe Lage stimmen drei Tenöre, neun Soprane und neun Altistinnen ein. „Winter has gone, spring has come“ heißt das Lied, und das gilt auch für den Chor des Theatervereins Pur, der sich im September gegründet hat und „Pur singt!“ heißt.
Wurde in den ersten Monaten noch heimlich geprobt, so wagen sich die 24 Amateur-Sängerinnen und -Sänger jetzt langsam an öffentliche Auftritte. Beispielsweise beim Pur-Plausch, der immer am zweiten Sonnabend während einer neuen Aufführungs-Sequenz eines Stücks des Theaters Pur stattfindet. „Wir treten wieder beim Pur-Plausch zur Komödie ,Die sieben Todsünden’ von Andreas Schmidt auf“, sagt Chorleiterin Kira Grauel. Premiere hat die Komödie am 5. September im Festsaal am Falkenberg, der Pur-Chor zeigt am Sonnabend, 12. September, was er kann. „Darauf arbeiten wir jetzt hin“, sagt Kira Grauel. Die 31-Jährige ist Musikerzieherin an den Musikschulen Norderstedt und Henstedt-Ulzburg und hat auch ihre Mutter Hannelore Dammann vom Singen überzeugt.
Projekte mit anderen Chören sind denkbar
„Ich fühle mich als Mutter natürlich verpflichtet, meine Tochter zu unterstützen und habe dabei den Spaß am Singen im Chor entdeckt“, sagt die Musical-Liebhaberin.
Sie folgt ihrer Tochter auch gern, wenn sie die Proben-Schraube anzieht. Denn nicht nur der Pur-Plausch steht auf dem Chor-Programm. „Wir proben auch für unseren Part im Pur-Weihnachtsmärchen ,Aladin und die Wunderlampe’“, sagt Grauel. Premiere ist am 5. Dezember im Norderstedter Kulturwerk. Zudem sei der Chor offen für weitere Projekte, etwa für gemeinsame Auftritte mit anderen Chören.
Spaß am Singen hat auch Sarah Werner. Die 31-Jährige ist seit 1993 Mitglied im Amateurtheater Pur und Gründungsmitglied des Chores. „Ich singe alles, was gesungen werden kann“, sagt sie und strahlt. Raus aus dem Badewannen-Modus wollte Wolfgang Jonas, Sprecher des Theaters Pur und des Landesverbands der Amateurbühnen Schleswig-Holstein. „Ich bin auch seit September dabei, und bis jetzt hat noch keiner geknurrt, wenn ich singe“, sagt Jonas. Er liebt „eher das Deftige, wie beispielsweise die ,Jungs mit dem Tüdelband’“.
„Das macht einfach glücklich!“
Chorerfahrung bringt Manuel Fritze mit. Der Buchhändler der Buchhandlung am Rathaus singt seit Jahren in der Kantorei der Norderstedter Johanneskirche und stand auch schon in Musical- und Operetten-Produktionen der Musiktheater-Akademie der Norderstedter Musikschule auf der Bühne. „Für mich war es einfach klar, dass ich hier mitsinge“, sagt Fritze. „Er war der Erste, der auf meinen ersten Chor-Newsletter geantwortet hat und gleich Mitglied wurde“, sagt Chorleiterin Grauel.
„Ich suchte nach einer langen Krankheit eine neue Herausforderung, einen neuen Start, und da kam Singen gerade richtig“, sagt Jacqueline Jensen. Die 52-Jährige liebt Pop-Musik.
„Mir blieb gar keine andere Wahl, als in den Chor einzutreten, denn ich bin mit Kira befreundet“, sagt Ann-Kathrin Hubrich, die schon als Hofnarr beim Theater Pur über die Bühne hüpfte, im realen Leben Kunstgeschichte, Italienisch und Politikwissenschaften an der Universität Hamburg studiert und Vorstandsmitglied des Theatervereins ist. „Ich singe am liebsten Musicals“, sagt Hubrich.
Einen ganz tollen Grund, im neuen Norderstedter Chor zu singen, hat dagegen Ricarda Mallée: „Das macht einfach glücklich!“
Wer bei Pur singt! dabei sein will, wendet sich an wjonas@theaterpur.de oder an kira.grauel@googlemail.com per E-Mail. Geprobt wird immer donnerstags von 19.15 Uhr an in der Aula der Grundschule Glashütte neben dem Kunsthaus Norderstedt am Glashütter Damm 262.