Kaltenkirchen. Daniel Zimmermann ist der Nachfolger des Michaeliskirchen-Kantors Thorsten Ahlrichs.Am Sonntag spielt er erstmalig während des Gottesdienstes.

Die Marcussen-Orgel klingt wieder, die Kantor-Vakanz ist beendet. Daniel Zimmermann ist der neue Kirchenmusiker an der Michaeliskirche und damit der Nachfolger von Thorsten Ahlrichs.

Der 28-Jährige hat seinen Kollegen schon in der letzten Zeit vertreten, sich zeitgleich um die Position beworben, und da er nach dem Abschluss seines Musikstudiums an der Hamburger Musikhochschule ohnehin freiberuflich tätig war, konnte er gleich den Vertrag mit der Michaelis-Kirchengemeinde unterzeichnen.

„Ich wurde im März gewählt und begleite am Sonntag erstmals als angestellter Kantor die Gemeinde beim Gottesdienst an der Orgel“, sagt Zimmermann. Der Ehemann einer Lehrerin und Vater einer neunwöchigen Tochter hat viele Pläne für das kirchliche Musikleben.

„Ich bin gerade dabei, einen Jugendchor zu gründen und wünsche mir dafür noch Teilnehmer“, sagt Zimmermann. Einen Kinderchor gibt es bereits, und mit der Kantorei und dem Laien-Orchester collegium musicum will er einige Projekte umsetzen. Doch der Musiker will auch in die Schulen gehen: „Wir müssen die Musik dorthin bringen, wo die Menschen sind.“

Zurzeit bereitet Zimmermann den Orgelsommer vor. Das Eröffnungskonzert findet am Sonnabend, 16. Mai, von 19 Uhr an in der Michaeliskirche statt. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann und Johannes Brahms. „Programme der Romantik passen gut zu der 135 Jahre alten Marcussen-Orgel“, sagt Zimmermann. Nach den Sommerferien stehen Bach-Tage mit einem großen Konzert der Kantorei auf seinem Programm.

Praxis-Erfahrungen als Kirchenmusiker sammelte er als Assistent während seines Studiums an der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi. An der Musikhochschule war er auch an szenischen Oratoriums- und Opernproduktionen beteiligt. „Szenische Aufführungen passen auch sehr gut in die Michaeliskirche mit ihren Emporen“, sagt der Liebhaber von Verdi- und Mozart-Opern. Als Abschlussarbeit inszenierte er Händels Oratorium Belsazar.

Zudem gibt Zimmermann noch Führungen durch die Instrumentensammlung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe. Wenn der gebürtige Kieler nicht an der Orgel sitzt oder wandert, arbeitet er mit Hammer und Hobel. Er hat sich sogar sein Cembalo selbst gebaut.

Der Gottesdienst am Sonntag beginnt um 11 Uhr.