Der Kreis Segeberg werde die Bewerbung Hamburgs aktiv unterstützen und sich von Beginn an am Verfahren beteiligen und sich einbringen, kündigt Landrat Jan Peter Schröder an.

Kreis Segeberg. Wenn Hamburg sich erfolgreich für die Olympischen Spiele 2024 oder 2028 bewirbt, dürfen sich auch die Menschen im Kreis Segeberg über eine Spielstätte in ihrer Region freuen. Gut Kaden in Alveslohe gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Austragung der Golf-Wettbewerbe. Bei der Vorstellung der Hamburger Olympia-Pläne im Schloss von Bad Bramstedt nannte der Geschäftsführer des Hamburger Sportbundes, Ralph Lehnert, ausdrücklich die Anlage in Alveslohe, als er potenzielle Spielstätten in der Metropolregion auflistete. Gut Kaden ist in der Golfer-Szene durch das zahlreiche internationale Turniere bestens bekannt. Lehnert wies außerdem daraufhin, dass das Umland auch gute Trainingsstätten für die Athleten vorweisen könne.

Profitieren würde das Umland jedoch nicht nur durch eigene Spielstätten. Lehnert betonte die Bedeutung der Spiele in Hamburg für die Wirtschaft, das Image und das Ansehen der gesamten Metropolregion. Zumindest im Kreis Segeberg dürfte dem Bewerber aus der Hansestadt die Unterstützung sicher sein. Bei dem Treffen des Landessportverbandes im Schloss bekannten sich zahlreiche Politiker sowie Vertreter aus Wirtschaft und Sport zu Olympia in Hamburg.

Kreispräsident Wilfried Zylka und Landrat Jan Peter Schröder hatten die Einladung zur Informationsveranstaltung des Landessportverbands angenommen. Zu den Gästen zählten außerdem der Vize-Präses der Lübecker Industrie- und Handelskammer, Bernd Jorkisch, der Präsident des Landessportverbandes, Hans-Jakob Tiessen, sowie zahlreiche Kreistagsabgeordnete und Politiker aus den Städten und Gemeinden.

Der Kreis Segeberg werde die Bewerbung Hamburgs aktiv unterstützen und sich von Beginn an am Verfahren beteiligen und sich einbringen, kündigte Landrat Schröder an. „Das ist eine einmalige Chance“, sagte er. Der Kreis Segeberg wolle dabei sein und nicht nur daneben stehen. „Lassen Sie uns dafür werben.“

Auch der Vorsitzende des Kreissportverbands (KSV), Sven Neitzke, sprach von einer einmaligen Gelegenheit für die Region. „Der Kreissportverband ist Feuer und Flamme“, sagt Neitzke und verwies auf die vielen Helfer in den Vereinen, die für Olympia bereitstünden. „Olympische Spiele sind ein Gewinn für uns alle“, sagte IHK-Vize-Präses Jorkisch. „Die Wirtschaft steht hinter dem Konzept.“

Schleswig-Holstein stehe fest zu der Bewerbung, sagte Landessportverbandschef Tiessen. Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein zögen am selben Strang in dieselbe Richtung.

Der Landessportverband wirbt in allen Hamburger Randkreisen um Unterstützung für die Hamburger Bewerbung. Die Veranstaltung in Bad Bramstedt war die dritte dieser Art und bislang die am besten besuchte. Die Spiele in Hamburg würden dem Sport in der Region einen einzigartigen Schub verleihen, erklärte der Vize-Präsident des Landessportverbandes, Heinz Jacobsen. „Spiele im Norden tun nicht nur dem Sport gut, sondern auch der Wirtschaft und der Gesellschaft“, sagte er und erinnerte an das „Sommermärchen“, als in Deutschland 2006 die Fußballweltmeisterschaften ausgetragen wurden.

Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach erinnerte an den Schub für die Region, als 1972 in Kiel die olympischen Segelwettbewerbe ausgetragen wurden. Die Schulfreunde Kütbach und Ralph Lehnert hatten damals gemeinsam an der Bundesstraße 4 in Bad Bramstedt gestanden und auf die Läufer gewartet, die die olympische Fackel in die Landeshauptstadt trugen. An dieses prägende Erlebnis ihrer Jugend erinnerten sich beide, als sie im Schloss über die Olympia sprachen. „Das hat mich damals sehr beeindruckt“, sagte Lehnert.

Unterstützung kommt auch aus der Metropolregion. Der Regionsrat, der mehr als 1000 Kommunen im Norden vertritt, hat sich einstimmig für Olympia in Hamburg ausgesprochen und sein Votum direkt an den Deutschen Olympischen Sportbund geschickt.

Entscheidend für das Verfahren werde eine repräsentative Telefonumfrage am 22. Februar sein, kündigte Lehnert an. Danach soll feststehen, ob die Hamburger eine Bewerbung ihrer Stadt unterstützen. Beschränken wird sich die Umfrage jedoch nicht nur auf die Bewohner der Hansestadt. Auch Bewohner Norderstedts werden voraussichtlich gefragt; ihre Telefonnummer beginnt ebenfalls mit der Hamburger Vorwahl 040.