Hamburg will sich um die Olympischen Sommerspiele 2024 oder 2028 bewerben. Sportstätten und olympisches Dorf sollen sor allem im Hafen entstehen. Die Kosten stehen aber noch nicht fest. Wer unterstützt die Pläne, wer lehnt sie ab?

SPD

Die SPD sieht in Olympischen Spielen „eine große Chance für unsere Stadt“ und forciert eine Bewerbung. Sie baut auf das 2003 zu CDU-Zeiten entwickelte Konzept, wonach viele Sportstätten und Unterkünfte im Hafen auf dem Kleinen Grasbrook entstehen sollen. Sie kann noch keine konkreten Kosten nennen, will die Spiele aber nicht mit neuen Schulden finanzieren. Wenn Hamburg sich national gegen Berlin durchsetzt, sollen die Bürger per Referendum entscheiden, ob die Stadt sich bewirbt.

CDU

Die CDU sieht in Olympia „allergrößte Chancen, weltweit auf sich aufmerksam zu machen und wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung der Stadt zu bekommen“. Als Vorbild nennt sie Städte wie München oder Barcelona, denen die Spiele einen großen Aufschwung beschert hätten. Auch die CDU hält am Konzept der „Spiele am Wasser“ fest, will die Sportstätten danach weiter nutzen oder zurückbauen. Sie fordert noch mehr Engagement vom Senat, um die Bürger zu begeistern.

Grüne

„Ja, aber“, sagen die Grünen: Die klassische olympische Idee inklusive der Botschaft der Völkerverständigung unterstützen sie. Gigantismus, Naturzerstörungen und die Verschuldung der Ausrichterstädte lehnen sie hingegen ab. Hamburgs Bewerbung unterstützen sie daher nur, wenn die Bedingungen stimmen. Sie sehen die finanziellen Risiken sehr kritisch und fordern daher, dass erst die Kosten seriös ermittelt sein müssen, bevor die Bürger per Referendum entscheiden, ob Hamburg sich bewirbt.

Die Linke

Die Linke lehnt Olympia in Hamburg ab: „Die Folgen einer Ausrichtung Olympischer Spiele 2024 und 2028 wären enorme Kosten, eine weitere soziale Spaltung und Umweltschäden“, heißt es im Wahlprogramm. Die Spiele würden Hamburg über Jahrzehnte belasten und weder Beschäftigung noch Einkommen steigen lassen. Profitieren würden nur „die korrupte olympische Familie“ und wenige Unternehmen. Die Linke fordert stattdessen Investitionen in Breitensport und Sportinfrastruktur.

FDP

„Die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 oder 2028 wäre eine riesige Chance für Hamburg“, sagt die FDP. Die vorliegende Bewerbung sei „sport-, zuschauer- und umweltfreundlich“ und auch nachhaltig. Als Bedingungen fordert die FDP unter anderem die Zustimmung der Bürger, ein „nachvollziehbares Finanzierungskonzept“, die Unterstützung des Bundes und die „Abkehr vom Gigantismus“.

AfD

Die AfD hat genau zwei Sätze zu Spielen in Hamburg im Programm und legt sich nicht fest: „Eine Olympiabewerbung muss vorab intensiv auf Planungsalternativen und vor allem Kostenrisiken untersucht werden, bevor Vorentscheidungen fallen und eine Bürgerbeteiligung beginnt“, heißt es zum einen. Zweitens dürfe eine Bewerbung „nicht den Hafen als größten Arbeitgeber in Hamburg beeinträchtigen“. Einzelne Kandidaten wie Karina Weber sprechen sich hingegen klar für eine Bewerbung aus.