Die Gewerbetreibenden, die Immobilienbesitzer und die Stadt haben einen PACT für ihre Quartier geschlossen. Es wird mehr als ein Logo und einen neuen Namen brauchen, um es zu retten.
Es wird nicht ausreichen, Norderstedt-Mitte einfach einen neuen Namen zu geben und ein hübsches Logo anzuheften. Nicht ein Kunde mehr wird deswegen ins Quartier kommen und sein Geld hier ausgeben.
Um die drohende Ödnis entlang der Rathausallee zu verhindern, müssen potenziellen Kunden echte Anreize geliefert werden. Das hat gerade der junge Kaufmann Marco Cohrt beeindruckend vorgemacht, indem er in der Moorbek-Passage seine Edeka-Filiale massiv aufgehübscht und mal eben um 1000 Quadratmeter (!) vergrößert hat. So empfiehlt man sich als gutes Nahversorgungszentrum für die Kunden in seinem Umfeld.
Der PACT sollte keinem Selbstzweck, sondern den Interessen der bezahlenden Einzelhändler und Dienstleister dienen. Gefragt sind nicht aktionistisches Beiwerk mit Ringelpietz, sondern substantielle Strukturverbesserungen. Gerade was Sicherheit und Sauberkeit des Quartiers angeht, wird sich schnell erweisen, wie wirkungsvoll ein Quartiersmanager sein kann.
Unübersehbar leidet der Standort aber auch an Defiziten, die sich nicht mit Marketinginstrumenten beheben lassen. Dazu muss man nur als Kunde an einem Novembertag durch die zugigen und düsteren Arkaden entlang der Rathausallee flanieren, vorbei an so manchem leer stehenden Geschäft. Vielleicht muss über eine grundlegende bauliche Veränderung der Arkaden nachgedacht werden. Alles könnte heller und einladender werden. Und gegen Regen gibt’s Regenschirme.