12.000 Euro erzielte Norderstedts erster Opernball. Oberbürgermeister Grote attestierte dem Ball daher einen wirtschaftlichen Erfolg und gab das Parkett für den zweiten Ball frei.
Norderstedt. Der erste Norderstedter Opernball war nicht nur ein gesellschaftlicher, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolg und hat einen Gewinn von 12.000 Euro erzielt. Damit ist der Weg frei für den zweiten Opernball am 21. November 2015.
Jetzt konnte Rajas Thiele, Geschäftsführer der Mehrzwecksäle GmbH, der den Opernball in der „TriBühne“ aufs Parkett brachte, Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote schwarze Zahlen vorlegen. Grote, auch Aufsichtsrats-Vorsitzender der Mehrzwecksäle, hatte gleich nach dem ersten Ball einen weiteren gestoppt, als Proteste wegen Personal- und anderer Kosten, dem Sponsoring durch das defizitäre Arriba-Freizeitbad, der Durchführung und des Roulette-Spiels laut wurden, wir berichteten.
„Es ist ganz normal, dass man sich nach der Premiere einer neuen Veranstaltung zusammensetzt und alle Facetten durchleuchtet“, sagt Grote. Doch nach der Auswertung der Einnahmen und Ausgaben für den Opernball habe sich gezeigt, dass der Ball ein wirtschaftlicher Erfolg sei. Es sei Aufgabe der Mehrzwecksäle, neue Veranstaltungsformate zu entwickeln und zu testen, um Einnahmen zu erzielen. In jedem Fall aber müsse die Veranstaltung zumindest kostendeckend sein.
„Selbst bei der Gegenüberstellung zu einer Vermietung des Hauses auf Basis der Vollkosten-Rechnung kommen wir beim Opernball auf ein Plus von 1500 Euro“, sagte Rajas Thiele, der jetzt mit seinem Team den zweiten Ball anschiebt. Bereits während des ersten Opernballs haben viele Besucherinnen und Besucher für eine Fortsetzung plädiert, einige haben gleich Plätze reserviert.
„Langfristig wünschen wir uns, dass sich ein Verein der Opernfreunde gründet, der den Opernball organisiert“, sagt Thiele. Ob der Eintrittspreis von 59 Euro pro Person bleibt, würde von der Kalkulation abhängen. „Wir sind beim ersten Ball mit 59 Euro gut gefahren“, sagt Thiele, der „nie daran gezweifelt“ habe, dass es eine Fortsetzung des Opernballs geben würde.
Einige Änderungen wird Thiele aber aufgrund der Politiker-Proteste veranlassen. Städtische Gesellschaften und Institutionen sollen den Opernball künftig nicht mehr als Plattform für eigene – bezahlte – Werbung nutzen. Diese als Sponsoring deklarierte Werbung hatte den größten Unmut bei den Politikern hervorgerufen, weil sie befürchteten, durch das Sponsoring defizitärer Einrichtungen wie dem Arriba würde das Geld der Bürger für den Opernball ausgegeben.
„Obwohl das eine der preiswertesten Werbeaktionen war, die das Arriba-Bad beispielsweise für sich verbuchen konnte“, sagte hingegen Fritz-Jürgen Stockmann von der CDU, der für große internationale Werbeagenturen Niederlassungen in ganz Europa aufbaute.
„Wenn diese Änderungen vorgenommen werden, können wir mit dem Opernball leben“, sagt Katrin Fedrowitz, SPD-Stadtvertreterin, die den Opernball als eine der ersten kritisierte. „Ich bin zufrieden, wenn keine städtischen Gesellschaften Geld in den Opernball stecken und damit das Geld unserer Bürgerinnen und Bürger“, sagt Fedrowitz. Die SPD würde es auch begrüßen, wenn ein weiterer Träger auf privater Basis den Ball unterstützen würde. „Dann tanze ich eventuell auf dem nächsten Opernball mit“, sagt Fedrowitz.
„Haben die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zusätzlich beim Opernball gearbeitet haben, den Mindestlohn erhalten?“, fragte Gert Leiteritz, Fraktions-Vorsitzender der Norderstedter CDU, im Hauptausschuss der Stadt. „Der Mindestlohn tritt erst ab 1. Januar 2015 in Kraft, und so erhalten alle Mitarbeiter unseres Hauses ab Januar selbstverständlich den Mindestlohn, auch für den Opernball“, sagte Thiele dem Abendblatt. Bis jetzt seien die Löhne je nach Branche gestaffelt.
Der Kartenvorverkauf für den zweiten Opernball beginnt im März. Reservierungen nimmt das Ticket-Corner schon jetzt entgegen.