Lärm ist in der ganzen Stadt ein Problem für viele Bürger. Und seit ein paar Jahren auch verstärkt für die Anwohner am Stadtpark. Das Angebot zum Dialog sollte genutzt werden.
In einer Stadt mit 76.000 Einwohnern stoßen die Wünsche und Bedürfnisse der Bürger regelmäßig und unvereinbar aufeinander. Umso wichtiger ist es, dass sich alle Beteiligten an klare Regeln halten.
Es ist insofern fahrlässig, wenn die Stadtpark GmbH ein ganzes Jahr lang Veranstaltungen im Park macht, dabei Lärmpegel reihenweise überschreitet und erst am Ende der Saison einen Fehler einräumt. Auch wenn die Schuld dafür beim Ordnungsamt zu suchen ist, das offenbar die falschen Richtwerte übermittelt hat – so etwas darf bei einer sorgfältigen Planung eigentlich nicht passieren.
Die Anwohner am Stadtpark haben, ebenso wie alle anderen Bürger in der Stadt, ein Recht auf ihre Nachtruhe. Doch bei Ruhestörungen, wie sie in anderen Wohngebieten genauso vorkommen, können sie keine Sonderbehandlung erwarten. Wünschenswert wäre es, wenn jede grölende Nachteule ausfindig und mundtot gemacht werden könnte. Doch von einer Polizei mit ausgedünntem Personal ist das zu viel verlangt. Über teure Sonderlösung am Stadtpark mit noch mehr privatem Sicherheitspersonal könnten sich Lärm geplagte Anwohner in anderen belasteten Stadtteilen zu Recht aufregen. Es ist der richtige Weg, den die Stadtpark GmbH geht: Fehler eingestehen, Fehler abstellen und das Versprechen geben, besser zu werden. Das Angebot zum Dialog sollten die Anwohner nutzen. Und manche von ihnen sollten neben den Nachteilen auch die Vorteile erkennen, die ein Park vor der Haustür hat.