Viele Familien in Uganda haben kein Geld, um ihre Kinder in die Schulen zu schicken. Betroffen sind vor allem Mädchen, die kaum eine Chance auf Bildung haben. Am Alstergymnasium sammeln Schüler für sie.
Henstedt-Ulzburg Den Schülern in Henstedt-Ulzburg geht es gut. Den meisten jedenfalls. Den Schülern in Uganda geht es nicht so gut. Ihnen fehlt es am Nötigsten.
Obwohl der Schulbesuch seit einigen Jahren kostenlos ist, haben viele Familien kein Geld, um die Kinder in die Schulen zu schicken. Nur drei Viertel der Mädchen gehen zur Schule, da Geld für Schulmaterial wie Uniformen, Bücher fehlt und im Haushalt als aller erstes an den Mädchen gespart wird. In vielen Schulen gibt es gar keine oder nur sehr schlechte Sanitäranlagen.
Die Mädchen werden früh aus der Schule genommen und früh verheiratet, so dass viele Mädchen keine Chance auf Bildung haben und Analphabeten bleiben. All das bedrückt viele Schüler, die es gewohnt sind, selbstverständlich in die Schule gehen zu dürfen.
Am Alstergymnasium wurde deshalb von einem Jahr – initiiert durch die Schüervertretung – eine Arbeitsgruppe für Kindernothilfe gegründet, die speziell die Kinder in Uganda unterstützen will.
Die Gruppe hat sich das Ziel gesetzt, im Namen der Schule Spenden zu sammeln und sich somit für Projekte der Hilgsorganisation Kindernothilfe e. V. einzusetzen. Und das funktioniert sehr gut: Die Schüler haben Weihnachtsplätzchen verkauft, eine Tombola während des Sommerkonzerts ausgerichtet und andere Aktionen gestartet. Alleine bei der Tombola wurden 708,50 Euro eingenommen. Und die Schüler werden von Geschäftsleuten aus Henstedt-Ulzburg und Umgebung unterstützt.Vor allem die Monika-und-Horst-Schumacher-Stiftung, die sich der finanziellen Unterstützung von Entwicklungshilfe-Projekten und anderer gemeinnütziger Organisationen widmet, engagiert sich stark: Rechtsanwalt Schumacher, der die Stiftung zusammen mit seiner verstorbenen Frau Monika gegründet hat, verdoppelt die jährlich gesammelten Beträge für Projekte in Süd- und Ostafrika – die Einnahmen aus der Tombola wurden gleich um 750 Euro erhöht.
Die Spenden an die Kindernothilfe gehen in Uganda an den Partner „Charity for Peace Foundation“, der 100 Mädchen im Norden Ugandas (Gulu) mit Stipendien unterstützt. Damit werden Kosten für Verpflegung, Materialien, Bücher und Uniform en gedeckt. Zusätzlich werden im Projektgebiet 15 Beratungszentren gebaut, an die sich Mädchen beispielsweise bei Schwangerschaften wenden können. Auch der Bau sanitärer Anlagen in der Schule wird unterstützt.
„Es reichen 39 Euro, um fünf Kindern den Besuch einer Schule zu ermöglichen“, sagen die Betreiberinnen des Projektes, die hoffen, dass die Arbeitsgruppe auch dann aktiv bleibt, wenn einige der Urheberinnen im kommenden Jahr mit dem Abitur in der Tasche von der Schule abgehen.