Mit Kollektiv22, den Hot Banditoz und einem riesigen Feuerwerk feiert das Arriba Strand- und Erlebnisbad am Stadtparksee den Sommerabschluss. Das Betriebsergebnis der beiden Bäder ist und bleibt defizitär.
Norderstedt. Das Arriba-Strandbad und das Arriba-Erlebnisbad setzen einen spektakulären Schluss-Akkord am Ende des Sommers 2014. Mit einem Abschlussfest am Sonnabend, 20. September, machen sie ihrem Ruf als Spaß- und Erlebnisbäder alle Ehre.
Was die Party-Gastgeber am Stadtparksee bei freiem Eintritt auffahren, kann sich sehen lassen. Den Anfang macht um 18 Uhr der RTL-Dschungel-Camp-erfahrene Sänger und Entertainer Silva Gonzalez, der mit seinen Hot Banditoz für Stimmung sorgen will. Außerdem gibt es eine Kinderdisco mit dem „Arriba-Tanz“ und dem Maskottchen Arribuin. Um 19.30 Uhr soll der erste Laternenumzug der Saison starten. Kinder können mit ihren bunten Lampions durch den Stadtpark laufen, begleitet vom Musikzug Rellingen. Um 20.30 Uhr gehört die Bühne im Strandbad der Hamburger Newcomer-Band Kollektiv22. Nach eigener Auskunft wollen die sieben Rock-Pop-Poeten musikalisches Ratatouille bieten. Fontänen, Wasserfälle und Sonnen werden von 21.15 Uhr an beim „gigantischen Feuerwerk“ zum Ende des Festes den Himmel über dem Stadtpark zum Leuchten bringen.
Seit seiner Eröffnung zur Landesgartenschau 2011 hat sich das Arriba-Strandbad zu einem Publikumsmagneten im Stadtpark entwickelt – zumindest, wenn das Wetter mitspielt. An heißen Sommertagen liegen die Badegäste dicht an dicht im Bad – wie die Sardinen in der Dose. Der Andrang ist teilweise so groß, dass sich lange Warteschlangen vor der Kasse bilden. Ein Ärgernis, dem die Bad-Leitung mit der Prüfung einer Umgestaltung des Eingangsbereiches begegnet, wie Arriba-Geschäftsführer Ruud Swaen im Juli im Stadtwerkeausschuss berichtete.
Im Ausschuss wurden auch die wirtschaftlichen Daten des Bades für das Geschäftsjahr 2013 erläutert. Danach hat das Bad über das Jahr verteilt genau 38.759 Besucher gezählt. Die Einnahmen an der Kasse summierten sich so auf 89.386 Euro – ein Durschnittserlös je Besucher von 2,31 Euro. Für einen pro Kopf gesehen weitaus größeren Umsatz sorgten da die in der Bilanz als Nebengeschäfte angegebenen Einnahmequellen.
Denn das Strandhaus hat sich als Veranstaltungsort mit Ambiente etabliert. Es ist Location für Firmenveranstaltungen, gesellschaftliche Events, After-Work-Clubs und kulturelle Darbietungen. Auf dem Dach des Strandhauses werden seit diesem Jahr auch standesamtliche Trauungen angeboten, samt dem Empfang mit Catering im Erdgeschoss. All das spülte einen Umsatz von 17.493 Euro in die Bad-Kasse.
Vom Betriebsertrag in Höhe von insgesamt 106.879 Euro blieb 2013 nach Abzug des Materialaufwandes noch ein Rohertrag von 38.812 Euro übrig. Ihm standen Personalkosten von 43.750 Euro entgegen. Außerdem die Kosten für die betrieblichen Aufwendungen, also Werbung und Marketing (12.500 Euro) oder die Pachtzahlung an die Stadtpark GmbH (10.000 Euro) – alles in allem eine Summe von knapp 30.000 Euro. Daraus ergibt sich ein Bilanz-Minus von über 35.000 Euro. Hinzu kommt der dickste Minus-Posten in Höhe von 127.056 Euro in der Bilanz, die Abschreibungen für Investitionen in den Bau des Bades. Somit liegt das Betriebsergebnis des Strandbades bei einem Gesamtminus von 161.806 Euro.
„Das Ergebnis von 2013 können wir 2014 übertrumpfen. Wir streben die schwarze Null an im Strandbad“, sagt Werkleiter Theo Weirich. Bis jetzt habe man im Strandbad über 40.000 Besucher gezählt, mit Glück und gutem Wetter könnten es 45.000 Besucher werden, sagt Weirich. Für die schwarze Null sorgt laut Weirich das Nebengeschäft des Bades, also die Events im Strandhaus. „In diesem Jahr haben wir deutlich mehr Veranstaltungen gehabt als 2013. Langfristig sollen diese Einnahmen das Strandbad tragen. Wir werden dazu auch versuchen, die Personalkosten zu optimieren.“
Das Erlebnisbad steuert in diesem Jahr auf eine Besucherzahl von erwarteten 820.000 Menschen zu. Im vergangenen Jahr lag das Gesamtdefizit der Bädersparte der Stadtwerke bei über 1,5 Millionen Euro, in diesem Jahr wird das Unternehmensergebnis kaum anders aussehen. Weirich sieht das Minus als Investition in die Lebensqualität in Norderstedt. „Es ist von der kommunalen Hand so gewollt, diese Leistung für die Menschen zu moderaten Eintrittspreisen vorzuhalten“, sagt Werkleiter Weirich. Wäre er ein privater Anbieter, würden ihm in beiden Bädern insgesamt etwa 400.000 Besucher schon ausreichen. Theo Weirich: „Die müssten dann deutlich mehr bezahlen, und der Betrieb würde den Gewinn maximieren.“