Henstedt-Ulzburg wird ein einziger riesiger Flohmarkt: Die ganze Gemeinde wird am Sonntag zu einem Paradies für Schnäppchenjäger. Eine interaktive Karte zeigt, wo genau die Stände sind.

Henstedt-Ulzburg. 755 Stände an 177 Standorten – das sind die Ausmaße des Rekord-Flohmarktes in Henstedt-Ulzburg am Sonntag, 31. August. Von 10 bis 17 Uhr kann in der gesamten Gemeinde getrödelt, gefeilscht und geklönt werden.

Für private Verkäufer ist die Anmeldung kostenlos – mit einem solchen Ansturm haben die Veranstalter von Henstedt-Ulzburg Marketing und Henstedt-Ulzburg Bewegt trotzdem nicht gerechnet. „Wir sind regelrecht überrannt worden“, sagt Organisator Frank Bueschler. Die tatsächliche Zahl der Verkäufer dürfte noch höher liegen, oft bilden ganze Familien einen Stand.

Hintergrund der ganzen Aktion: Der verkaufsoffene Sonntag, der zeitgleich stattfindet, soll in Henstedt-Ulzburg interessanter werden. Beteiligt haben sich bisher regelmäßig nur die Geschäftsleute im Gewerbepark und der nie um Werbeideen verlegene Trödelhöker im Ortsteil Götzberg. Mangels Interesse blieben an diesen Sonntagen – bis auf gelegentliche einzelne Ausnahmen – fast alle anderen Geschäfte geschlossen.

Die Idee zu dem Flohmarkt entstand in den beiden erfolgreichen Facebook-Gruppen "Nachbarschaftshilfe Henstedt-Ulzburg Bewegt" und "Flohmarkt Henstedt-Ulzburg und Umgebung“. Mittlerweile hat sich die Unterstützung für den verkaufsoffenen Sonntag aber zu einem riesigen Event entwickelt.

Einer der erfolgreichsten Stände wird wohl der von Gerd Heldt werden. Der 52-Jährige verkauft am Rhener Marktplatz Bücher und CDs für einen guten Zweck. Die Grünen Damen von der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg pflegten ihn im Februar gesund, zuvor war Heldt mit einer lebensgefährlichen Krankheit in das Krankenhaus eingeliefert worden.

„Es ging mir oft so schlecht, dass selbst die einfachsten Handgriffe unmöglich waren“, sagt Heldt. Dankbar erinnert er sich an die liebevolle Unterstützung der Grünen Damen, die ihm in dieser schweren Zeit vorlasen, in den Garten führten und für ihn da waren.

Jetzt will sich Heldt revanchieren, sammelte lange Zeit Sachspenden. Die will er am Sonntag verkaufen. „Der Erlös geht garantiert ohne jeden Abzug an die Grünen Damen der Paracelsusklinik Henstedt-Ulzburg“, verspricht Gerd Heldt, der von der positiven Reaktion auf seinen Aufruf begeistert ist. „Es sind schon so viele Spenden bei mir eingegangen, dass es langsam eng wird auf meinen beantragten fünf Metern Standfläche.“

Mit viel Enthusiasmus sind auch die Nachbarn aus der Maurepasstraße dabei. Katrin Steincke konnte Heike Krebs, Bernd Karnath, Norbert Krebs und Birgit Richter überzeugen, einen eigenen Stand aufzumachen. Zu kaufen gibt es bei der bunten Truppe zum Beispiel selbst gezogene Gingko-Pflanzen. Als ganz besondere Zugabe verspricht Birgit Richter jedem Käufer einer Pflanze ein passendes Goethe-Gedicht und eine Pflegeanleitung. Highlight für Kinder: Gleich neben dem Stand wartet ein Spielplatz auf diejenigen, die dem Flohmarkttreiben wenig abgewinnen können.

In der Bahnhofstraße werden alle die fündig, die nach Kleidung für ihre Kinder suchen. „Wir haben ganz viele tolle Sachen von unseren Kindern zu verkaufen, die noch vielen anderen Kindern Freude machen können“, sagt Corinna Figueroa Donaire. Zusammen mit Alicia Figueroa Donaire, Lena Kessler, Maike Kessler, Anni Kessler, Maike Djakow, Lina Djakow und Herminia Fernandez bildet sie einen Flohmarktstand. Neben Kindersachen gibt es auch Damenbekleidung und Videospiele zu kaufen.

Eine interaktive Karte mit den genauen Positionen der einzelnen Stände und einer Beschreibung der zum Verkauf stehenden Sachen gibt es hier. Die grünen Punkte in der Karte bezeichnen private Stände. Die orangen Quadrate sind sogenannte Hotspots. Sie liegen in der Nähe von Geschäften, die am Sonntag geöffnet haben. Zudem haben hier viele Privatleute ihre Stände aufgestellt.