Nabu, BUND und Bürgerinitiative Frackingfreies Auenland glauben den Aussagen der PRD Energy GmbH nicht. Der Konzern weist die Kritik als haltlos zurück.
Kreis Segeberg. Die Aussage der PRD Energy GmbH, dass es kein Fracking in Schleswig-Holstein gebe, halten die Umweltverbände Nabu und BUND sowie die Bürgerinitiative Frackingfreies Auenland für unglaubwürdig. Der Konzern habe sich laut den Verbänden gegenüber dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium geweigert, einen rechtsverbindlichen Ausschluss von Fracking zu erklären. „Solche Täuschungsversuche werden das Misstrauen gegenüber dem Unternehmen vergrößern und noch mehr Widerstand erzeugen“, so die Verbände.
PRD Energy bekräftigte auf Anfrage des Hamburger Abendblattes, dass weiterhin nicht geplant sei, Fracking zu nutzen. Eine rechtsverbindliche Erklärung könne der Konzern jedoch nicht abgeben, da dies aus rechtlichen Gründen gar nicht möglich sei. Der Vorwurf der Verbände sei daher unhaltbar.
Doch selbst wenn kein Fracking zum Einsatz kommen sollte, halten BUND, Nabu und Bürgerinitiative eine Suche nach Erdöl für riskant. Sollte etwa bei einer horizontalen oder vertikalen Bohrung ein Salzstock getroffen werden, dann dringe die darin enthaltene gesättigte Salzlösung mit einem zehnfach höheren Salzgehalt als jenem der Nordsee mit hohem Druck an die Oberfläche, betonen die Verbände. Auch Schwermetalle und radioaktive Elemente könnten, so BUND, Nabu und Bürgerinitiative, in diesem Wasser enthalten sein. „Dabei kann ein hydraulischer Kurzschluss zu einem Grundwasserleiter entstehen. So verunreinigtes Grundwasser ist als Trinkwasser dauerhaft ungeeignet“, heißt es.
Auch hier widerspricht PRD Energy: „Das Grundwasser wird von der PRD Energy GmbH im Zusammenhang mit allen Aktivitäten geschützt. Wenn die Bohrungen durchgeführt werden, wird mittels spezieller Abschottungsmaßnahmen das Grundwasser isoliert“. Bei 30.000 Bohrungen in Deutschland habe es keine gravierenden Zwischenfälle gegeben. Dies zeuge von hohen Sicherheitsstandards, die auch eingehalten werden.
Die Erklärung des PRD-Projektleiters Wigbert Freund, dass seismische Messungen erfolgen könnten, sehen die Verbände ebenfalls kritisch. Bei diesem Prozess würden Spezialfahrzeuge mit Hilfe schwerer Metallstempel Erschütterungen im Untergrund verursachen. Dadurch könnten erhebliche Trinkwasserverunreinigungen verursacht werden. Laut PRD Energy ist eine Seismik jedoch nur dann durchführbar, wenn alle geltenden Umwelt- und Grundwasserschutzaspekte berücksichtigt und eingehalten werden. „PRD Energy als Bergunternehmen ist zu deren Beachtung verpflichtet“, so das Unternehmen in einer Stellungnahme.
Der Konzern weist auch die Kritik an einer fehlenden Umweltfreundlichkeit zurück. Die Verbände dagegen sehen die Aussagen des Unternehmens zum Erhalt von Umwelt- und Naturschutz als Floskel: Dies behaupteten alle Konzerne von sich.
Die PRD Energy GmbH sieht das ganz anders: Die Firma richte sich nachweislich nach geltenden Gesetzen und beachte die Umweltrahmenbedingungen bei der Planung und Umsetzung seiner Projekte.