Die Schnellrestaurant-Kette verhandelt mit Dodenhof über ein unbebautes Grundstück in Kaltenkirchen, das nur wenige 100 Meter entfernt von der Anschlussstelle der Autobahn liegt.
Kaltenkirchen. Kaltenkirchener Freunde von Fast Food mussten bisher in die Nachbargemeinden fahren, um Burger zu essen. Das könnte sich demnächst ändern: Nach Burger King ist jetzt auch Branchenführer McDonald’s interessiert, sich in der 20.000-Einwohner-Stadt niederzulassen. Die Schnellrestaurant-Kette verhandelt mit Dodenhof über ein unbebautes Grundstück an der Hamburger Straße, das nur wenige 100 Meter entfernt von der Anschlussstelle der Autobahn liegt.
„Ein Schnellrestaurant bietet sich an dieser Stelle an“, sagt Dodenhof-Geschäftsführer Berndt Chylla, der seit einem halben Jahr mit McDonald’s über die 25.000 Quadratmeter große Fläche intensiv verhandelt. Im Gespräch sind beide Unternehmen allerdings schon länger. Immer wieder hatte McDonald’s in Kaltenkirchen bei der Suche nach einem Standort in direkter Nähe zur Autobahn 7 angefragt.
Dodenhof wollte sich jedoch bis vor wenigen Monaten nicht festlegen, um die eigenen Expansionspläne nicht zu gefährden. Das Familienunternehmen plante eine Erweiterung des Mode- und Einrichtungshauses um 19.000 Quadratmeter, muss sich aber mit 6500 begnügen, weil die Landesplaner in der Staatskanzlei von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) die Pläne drastisch zusammen gestrichen haben. „Wir dürfen nicht erweitern, wie wir wollen“, sagt Chylla. Die Fläche war unter anderem für neue Parkplätze vorgesehen.
Ob tatsächlich McDonald’s auf der Fläche gegenüber vom Neubau des Globus-Baumarkts einziehen wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Chylla verhandelt außerdem mit einem weiteren Unternehmen, dessen Namen er jedoch unter Verschluss hält. Fest steht nur: Er will das Grundstück, das einst einem Landwirt gehörte, an eine Fast-food-Kette vergeben. Erreichbar wird das Restaurant über die neue Kreuzung sein, die am Baumarkt entsteht.
Politik und Stadtverwaltung hätten bereits positiv auf die Ansiedlungspläne reagiert, sagt der Dodenhof-Geschäftsführer. Voraussetzung für den Bau ist jedoch eine Änderung des Bebauungsplans, über die die Stadtvertretung entscheiden muss. Chylla rechnet mit der Eröffnung im kommenden Jahr. „Wenn alles gut läuft“, fügt er hinzu.
Damit die Autofahrer nicht übersehen, dass es in Kaltenkirchen Dodenhof und ein Schnellrestaurant gibt, entsteht demnächst auf dem Parkplatz vor dem Modehaus ein weithin sichtbarer, 65 Meter hoher Turm mit riesigen Werbetafeln. „Die Baugenehmigung liegt vor“, sagt Chylla.
McDonald’s-Konkurrent Burger King hält weiterhin an seinen Plänen fest, ein Restaurant inklusive Drive-in in der Innenstadt im alten Bahnhof zu bauen. Nach anfänglicher Ablehnung der Pläne für ein Drive-in signalisieren jetzt immer mehr Politiker, dass sie möglicherweise doch den Wunsch des Unternehmens erfüllen werden. Eine endgültige Entscheidung haben die Gremien jedoch noch nicht getroffen. Anwohner hatten Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Sie fürchten zusätzlichen Müll und Lärm durch den Autoverkehr am Drive-in.
Dass der Lärm am alten Bahnhof deutlich zunehmen wird, glaubt Bürgermeister Hanno Krause jedoch nicht. „Wir müssen die Sorgen der Anwohner ernst nehmen, aber auch prüfen, ob sie berechtigt sind“, sagt der Bürgermeister. Er hat Erkundigungen beim Burger King-Drive-in in Bad Bramstedt eingeholt und erfahren, dass die Zahl der Fahrzeuge dort nach 20 Uhr unter zehn liegt. Selbst wenn die Zahl in Kaltenkirchen doppelt so hoch sein sollte, hält Krause die Zahl für unproblematisch.
Über die Ansiedlung eines Fastfoodrestaurants an der A 7 sagt er: „Wir wollen die Attraktivität an der Autobahn erhöhen und möglichst viele Reisende nach Kaltenkirchen locken.“ Dass sich Burger King mit seinem Standort in der Innenstadt und McDonald’s an der Autobahn gegenseitig Kunden abspenstig machen könnten, schließt Krause aus: „Kaltenkirchen kann beides vertragen.“