Das Magazin für die niederdeutsche Sprache gibt es für fünf Euro überall im Buchhandel. Die Redaktion hat auf 46 Seiten viele spannende Geschichten erzählt.

Norderstedt. Wer sagt denn, dass die niederdeutsche Sprache sich auf den hohen deutschen Norden beschränkt? Dass in plattdeutschen Zeitschriften und Magazinen sich auch alles um die Leute auf dem platten Land dreht? Warum nicht einmal auf platt durch Afrika? Durch Namibia? Oder einen Poetry-Slam auf Platt veranstalten? Givt das nich? Geiht nich?

Und wie! In der neusten Ausgabe des Magazins „Dat Blatt op Platt“ stehen die Geschichten über eine Reise durchs heiße Namibia und über eine Poeten-Schlacht im Flensburger Kühlhaus. Doch das sind nur zwei der spannend geschriebenen und gut fotografierten Geschichten in der ersten von zwei „Dat Blatt“-Ausgabe in diesem Jahr.

Redakteurin bei „Dat Blatt“ ist auch Norderstedts Autorin Christa Heise-Batt. Der Schwerpunkt der ehemaligen Schauspielerin sind die niederdeutschen Bühnen. Unter dem Titel „Swoor un lang is de Weg bet na’n Applaus“ stellt sie die Arbeit der „Plattdütsche Bühn’ Tangstedt“ vor. Heise-Batt belauschte die ersten Leseproben, beobachtete Regisseur und Bühnenchef Georg Sellhorn bei der Arbeit, guckte Maskenbildnerin Annegret Bosson in die Farbtöpfe und den Bühnenbauern Sellhorn und Reiner Westphal beim Hämmern und Nageln zu. Wenn die Namen derer, die auf den Fotos zu sehen sind, denn auch noch in der Bildunterschrift vermerkt worden wären, wäre die Geschichte perfekt.

Christa Heise-Batt schrieb auch die Geschichte über Rolf Petersen, Intendant der Niederdeutschen Bühne Flensburg und auch noch der Fritz-Reuter-Bühne des Mecklenburgischen Landestheaters Schwerin. Beides sind Mammut-Aufgaben, doch wie bewältigt er das, und wofür ist so ein Intendant eigentlich zuständig? Das hat Heise-Batt ebenso detailliert aufgeschrieben wie die Historie der Hamburger Flussschifferkirche, die 1952 geweiht wurde. „En faste Borg is Gott sien Schipp“ titelte sie ihre Geschichte. Von der Flussschifferkirche zum Museumshafen Oevelgönne ist es nicht weit. „Dat Blatt“-Autorin Petra Kücklich hat sich auf Schatzsuche der alten Schiffe begeben.

Afrika ist die eine Seite, Südamerika die andere. Was geschieht, wenn ein Girl from Ipanema sich mit den Jung ut Bremerhaven trifft? Das verrät Petra Wede in ihrer Geschichte „Swing op de Deel“. Was hat Levke Matzen auf ihrem Ostsee-Törn von Usedom nach Helsinki und Stockholm erlebt? Andere Geschichten beschreiben, wie Körbe geflochten werden, besuchen Second Hand Läden, bewundern den Mohn-Anbau des Holsteiner Gärtners Heinrich Evers, beobachten Falkner bei der Arbeit, geben plattdeutsche Reise-, Feier-, Veranstaltungs- und Lese-Tipps, und ein Gewinnspiel gibt es auch noch.

Dat Blatt, 46 Farbseiten, Format DIN A 4, gibt es für fünf Euro im Buchhandel und unter www.plattzeitschrift.de im Internet.