Individuelles Fehlverhalten im Verkehr ist die häufigste Ursache für die steigende Zahl von Unfällen in Norderstedt und ein Phänomen, dem Polizei, Verwaltung und Politiker ziemlich machtlos gegenüberstehen.
Die Polizei blitzt Raser, kontrolliert, ob Autofahrer alkoholisiert sind oder unter Drogen stehen, macht sich gemeinsam mit den Politikern und der Verwaltung dafür stark, dass Unfallschwerpunkte so weit wie möglich durch Ampeln oder andere Maßnahmen entschärft werden. Das Gesamtkonzept für mehr Sicherheit greift, Schritt für Schritt sinken die Unfallzahlen an den neuralgischen Punkten. Und doch steigen die Unfallzahlen, hat es 2013 doppelt so viele Verkehrstote in Norderstedt gegeben wie im Jahr zuvor.
Der lange Arm von Gesetz und Polizei endet da, wo die individuelle Verantwortung der Verkehrsteilnehmer beginnt. Und leider gehen immer mehr Auto- und Radfahrer allzu sorglos damit um, wie die aktuelle Unfallstatistik der Polizei zeigt. So mancher meint, er müsse zeigen und ausprobieren, was die Pferdestärken hergeben. Was interessieren da Tempolimits, was die anderen, die sich das Recht nehmen, sich auf öffentlichen Straßen zu tummeln? Auch unter Radlern, die zu Recht mehr Raum und Aufmerksamkeit bekommen, nimmt rücksichtsloses Verhalten zu.
Aber auch Unaufmerksamkeit provoziert Unfälle. Wer konzentriert hinter dem Steuer sitzt, andere im Blick hat und umsichtig fährt, wird sicher durch den Verkehr kommen. Das zeigt der Verkehrsknoten Ochsenzoll: Wegen der immer unterschiedlichen Straßenführung mussten die Autofahrer aufmerksam sein. Die Folge: Es hat so gut wie nicht gekracht.