Die Grünen wollten den Händlern am Schmuggelstieg eine Fußgängerzone bescheren – zur „Attraktivitätssteigerung“. Doch die Händler wollen sie nicht. Weswegen die übrige Kommunalpolitik den Prüfantrag jetzt ablehnte.

Norderstedt Das Einkaufsquartier am Schmuggelstieg wird nicht zur Fußgängerzone umgewidmet. Ein entsprechender Prüfantrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen scheiterte jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr mit großer Mehrheit.

Außer den Grünen und den Linken konnte sich kein Kommunalpolitiker dafür erwärmen, die Autos aus der Straße Am Tarpenufer zu verbannen. Grünen-Fraktionschef Detlev Grube nennt das Scheitern eine „Blockade der Auto-Einkaufsfraktionen“ und eine vertane Chance für die Attraktivitätssteigerung des Quartiers. „Mit dem Auto bis vor die Tür, schnell einen Liter Milch kaufen und wieder weg. Damit wird der Schmuggelstieg sicherlich nicht attraktiver.“ Vielmehr muss für die Zukunft alles getan werden, damit die Menschen dort verweilen.“ Grube ist überzeugt, dass die Menschen länger im Viertel flanieren und auf Angebote in den Geschäften aufmerksam werden, wenn sie ihr Auto stehen lassen und laufen müssen.

Die Händler am Schmuggelstieg lehnen eine Fußgängerzone vor ihrer Tür ab, sagt der Sprecher der Interessengemeinschaft Ochsenzoll, der Buchhändler Tobias Mährlein. „Das ist der erzieherische Ansatz bei den Grünen. Die wollten uns die Zone verordnen.“ Doch das Quartier sei auf die Parkplätze auf der Straße Am Tarpenufer angewiesen. „Die Autos rasen nicht durchs Viertel, der Verkehr läuft ruhig und stört hier niemanden. Auch nicht beim Draußensitzen im Café“, sagt Mährlein. Eine Fußgängerzone mache nur in größeren Innenstadtbereichen Sinn. „Bei uns in diesem Stadtteilquartier stimmt für so eine Zone der Branchenmix nicht“, sagt Mährlein. „Die Leute wollen ihre vollen Tüten von Schlachter Rohlff nicht durch das Viertel tragen, sondern direkt in den Kofferraum stellen.“