Die Akquinet Ag aus Hamburg betreibt das Hochsicherheits-Rechenzentrum an der Ulzburger Straße. Mit 100 Mitarbeitern wurde jetzt der Umzug nach Norderstedt abgeschlossen.

Norderstedt. Es ist so etwas wie das Fort Knox der Datensicherung in Norderstedt – das neue Hochsicherheits-Datenzentrum an der Ulzburger Straße. Mit hohen Sicherheitsauflagen wurde das Rechenzentrum samt einem Bürogebäude in den vergangenen zwei Jahren gebaut. Jetzt kommt Leben in die Immobilie. Die Hamburger Akquinet Ag, der Betreiber des Rechenzentrums, ist mit seinen 100 Mitarbeitern in die neuen Norderstedter Räumlichkeiten eingezogen.

Bauherr des Bürogebäudes, des Rechenzentrums in Norderstedt und eines weiteren Rechenzentrums in Hamburg-Alsterdorf sind die Stadtwerke Norderstedt. Gemeinsam mit der Akquinet Ag und IBM Deutschland hatten sich die Stadtwerke in einem europaweit ausgeschriebenen Bieterverfahren durchgesetzt und den Auftrag an Land gezogen. Über die beiden Rechenzentren wird zukünftig vor allem die Datenverwaltung für Dataport, den IT-Dienstleister für die öffentlichen Verwaltungen von Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen, geregelt. 50 Millionen Euro wurden investiert, 25,95 Millionen Euro davon übernehmen die Stadtwerke.

Norbert Frank, Vorstandsvorsitzender der Akquinet Ag: „Norderstedt ist für uns ein idealer Standort, weil wir hier weiter wachsen können und zugleich nah an Hamburg sind, wo das Zwillings-Rechenzentrum steht und weitere Mitarbeiter von uns tätig sind.“ Akquinet sei sehr glücklich, in den Stadtwerken Norderstedt einen starken und langfristig denkenden Partner gefunden zu haben. Die „einzigartige Konstellation“ sei auch zustande gekommen, weil Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote und Norderstedt Marketing das Vorhaben von Anfang an unterstützt hatten, so Frank. „Als Norderstedter Unternehmen tragen wir gerne dazu bei, den Wirtschaftsstandort weiter auszubauen.“

Die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters aus Administration, Verwaltung und der Vorstand haben nun die Räume in der zweiten Etage des Gebäudes bezogen. Im Erdgeschoss entsteht derzeit noch ein Weiterbildungscampus. Die Eröffnung ist im Mai geplant. Akquinet will den Standort als Integrationsbetrieb betreiben und behinderte Mitarbeiter einstellen. 20 Arbeitsplätze werden insgesamt in Norderstedt geschaffen.

Unter und hinter dem Bürogebäude liegt das hochmoderne Rechenzentrum, das bereits in Betrieb ist. Es erstreckt sich über eine Fläche von 1600 Quadratmetern. Der baugleiche Zwilling in Alsterdorf liegt ebenfalls unter der Erde. Über eine Datenleitung sind die Zentren verbunden und immer auf dem gleichen Stand. Wenn ein Rechenzentrum ausfällt, kann das andere nahtlos übernehmen. Natürlich haben bei der Vergabe des Auftrags nach Norderstedt auch die Hochleistungs-Glasfaserdatenkabel von wilhelm.tel eine Rolle gespielt.

Die Datenzentren sind nach den neuesten Erkenntnissen der Energieeffizienz konstruiert worden. Bei der Stromversorgung in Norderstedt unterstützt das benachbarte Blockheizkraftwerk der Stadtwerke. Dataport rechnet damit, seinen Energieverbrauch innerhalb der nächsten zehn Jahre um etwa 40 Prozent zu senken.

Die Räumlichkeiten für Büros, Weiterbildungscampus und das Rechenzentrum mietet Akquinet für zunächst 15 Jahre von den Stadtwerken Norderstedt. Die Eröffnung des Weiterbildungscampus ist für den Frühling 2014 geplant. Für IT-Anwender und Entscheider norddeutscher Unternehmen wird Akquinet dort auch Schulungen und Workshops anbieten.