Die Stadt Norderstedt investiert 190.000 Euro in die Sanierung und den Ausbau der Spielplätze. Ein spielerischer Themenrundweg soll bis 2015 entstehen. Alte Spielgeräte werden saniert, neue kommen hinzu.

Norderstedt. Wie sich Norderstedter Kinder ihre Spielplätze vorstellen, das hat sich die Stadtverwaltung zuletzt vor über dreißig Jahren gefragt. Der über die Stadtgrenzen hinaus in ganz Deutschland als Spielplatzplaner bekannte Jochen Ahl war es, der im Auftrag der Stadt die Spielplätze komplett umkrempelte und den Bedürfnissen der Kinder anpasste. Doch Ahl ist längst im Ruhestand. „Und wir müssen jetzt die Spielplatzbedarfsplanung für die 100 Spielplätze in der Stadt völlig neu auflegen“, sagt Jörg Süpke vom Betriebsamt.

Und dabei haben sich die Planer im Rathaus richtig viel vorgenommen. Das wichtigste Projekt: In den kommenden Monaten soll in Norderstedt der „Rundweg der Spielplätze“ entstehen. Eine etwa 4,4 Kilometer lange Strecke im westlichen Teil von Norderstedt-Mitte, an der 16 Spielplätze und Sportfelder liegen. Sie alle sollen saniert und aufgewertet werden: Bestehende Spielgeräte werden repariert und erweitert, neue Geräte hinzu genommen, die Wege zwischen den Spielplätzen werden ausgebessert und neue Schilder an den Wegen montiert. 190.000 Euro will die Stadt dafür ausgeben. In etwa über einem Jahr, also im Frühsommer 2015, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Der verspielte Rundweg führt vom Omnibusbahnhof Norderstedt-Mitte durch den Moorbek-Park und entlang des großen Spielplatzes am Feuerwehr- und Stadtmuseum über den Lüdemannschen Park, den Sport- und Freizeitpark Norderstedt-Mitte und den Astrid-Lindgren-Park zurück in Richtung Rathausallee.

Nun werden sich selbst alteingesessene Norderstedter am Kopf kratzen. Sport- und Freizeitpark Norderstedt-Mitte? Astrid-Lindgren-Park? Gemeint sind das Areal rund um den Rodelberg an der Oadby-and-Wigston-Straße und die Grünfläche östlich der Straße In der großen Heide.

Besonders am Rodelberg soll sich einiges ändern. Danach hätte der Bereich den Namen Sport- und Freizeitpark dann wirklich verdient. „Der Rodelberg ist ein sehr schöner Aussichtspunkt in der Stadt. Das wollen wir mit einem Turm auf seiner Spitze noch betonen“, sagt Anne Ganter vom Amt Nachhaltiges Norderstedt, das den Rundweg gemeinsam mit dem Betriebsamt plant.

Vom Kreis habe man grünes Licht für den Bau bekommen, was die Altlasten in dem ehemaligen Müllberg angehe. Nun sei nur noch die Tragfähigket des Untergrundes zu prüfen. Dann werde entschieden, wie hoch der Ausguck werden kann. Anne Ganter verspricht, dass es nicht nur ein Podest werden soll, sondern ein eventuell bis zu sechs Meter hoher Turm.

Außerdem sollen der Berg und sein Umfeld aufgeräumt und besser nutzbar gemacht werden. Die Wiese hinter dem Berg, die derzeit als Hundeauslauf und -klo dient, soll für eine neue Sportattraktion genutzt werden: Eine Disc-Golf-Anlage. Dabei versuchen die Spieler, mit eine Frisbee-Scheibe in Metall-Körbe zu treffen. Abgerundet werden soll das Angebot mit einer Kletteranlage am Rande des nahen Waldes. Anne Ganter: „Das soll so werden, das man den Eindruck hat, zwischen den Bäumen zu klettern.“

Im Astrid-Lindgren-Park gebe es echte „Schätze“ zu heben, sagt Ganter. Damit meint sie eine barrierefreie Rutschanlage, die eben auch von gelähmten Kindern aus dem Rollstuhl heraus genutzt werden kann, alleine oder gemeinsam auf der breiten Rutsche mit einem Begleiter. „Diese Angebote wollen wir sanieren, ergänzen und besser bekannt machen. Im Moorbek-Park haben wir auch ein barrierefreies Karussell im Angebot“, sagt Anne Ganter.

Ergänzt wird der 4,4 Kilometer lange Weg von einer doppelt so langen Schleife, die an zehn Spiel- und Sportplätzen in Harksheide und Friedrichsgabe vorbeiführt – inklusive den Angeboten im Stadtpark. Der „Rundweg der Spielplätze“ ist der vierte Themen-Rundweg, den die Stadt einrichtet. 2010 war der „Rundweg der Klänge“ eröffnet worden, 2012 und 2013 folgten der „Rundweg in der Tarpenbek-Niederung“ und der „Rundweg im Alsterland“. Sinn und Zweck der Rundwege ist es, der Bevölkerung zu jeder Jahreszeit ein gut ausgebautes Netz an Wegen zu bieten, auf denen sich die Stadt zu Fuß oder mit dem Rad erkunden lässt. „Auf dem Rundweg der Spielplätze sollen in Zukunft die Kinder und Jugendlichen gefahrlos zwischen den Spielstationen pendeln können“, sagt Anne Ganter.

Die Spielplätze, die nicht am Rundweg liegen, sollen bei der Neuauflage der Bedarfsplanung in den kommenden Jahren berücksichtigt werden. „Für die künftigen Sanierungen oder Veränderungen dort werden deutlich mehr als die 190.000 Euro benötigt, die wir jetzt für den Rundweg zur Verfügung haben“, sagt Anne Ganter.