Am Sonntag entscheiden die Kaltenkirchener über den Chefposten im Rathaus. Fünf Kandidaten treten zur Wahl an

Kaltenkirchen. 15 742 Kaltenkirchener sind aufgerufen, am Sonntag den neuen Bürgermeister ihrer Stadt zu wählen. Sie werden darüber entscheiden, wer der Nachfolger von Stefan Sünwoldt (SPD) wird, der im Mai vor Ablauf seiner Amtszeit von den Bürgern abgewählt wurde. Fünf Kandidaten stehen zur Wahl. Auch Sünwoldt geht als Kandidat ins Rennen und will erneut ins Rathaus einziehen. Dass am Sonntag die endgültige Entscheidung über die Besetzung des Chefpostens der Stadtverwaltung fällt, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Als Termin für eine Stichwahl wurde der 20. November angesetzt.

Ein Kandidat müsste am Sonntag mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen, um im ersten Wahlgang den Sieg für sich verbuchen zu können. Erreicht keiner der Kandidaten diese Marke, treten die beiden mit den höchsten Stimmanteilen am 20. November zur Stichwahl an. Dann wird derjenige zum Bürgermeister gekürt, der die meisten Stimmen erhält.

Der Erste Stadtrat Kaltenkirchens, Karl-Heinz Richter (CDU), hat die Bürger aufgerufen, zur Wahl zu gehen. Er leitet ehrenamtlich seit der Abwahl Sünwoldts die Stadtverwaltung und wird diese Aufgabe zu Beginn des kommenden Jahres an den neuen Bürgermeister abgeben. Dienstbeginn wird der 2. Januar sein. Bereits im Dezember soll der Verwaltungschef in der Stadtvertretung vereidigt werden. Ob dafür eine Sondersitzung einberufen wird oder ob die Zeremonie in einer turnusmäßigen Sitzung stattfinden wird, haben die Kommunalpolitiker noch nicht entschieden.

"Ich gehe von einer Wahlbeteiligung von 40 Prozent aus", sagt Martin Poschmann, Sprecher der Stadtverwaltung. Das Interesse der Bürger an der Wahl ist offenbar groß. Zur offiziellen Vorstellung der Kandidaten in der Bürgerhalle am Gymnasium kamen vor zehn Tagen 600 Bürger. Die Zahl der Briefwähler, die vorab ihre Stimme abgegeben haben, liegt allerdings unter der beim Abwahltermin im Mai. Damals stimmten mehr als 1000 Kaltenkirchener per Post ab, bei dieser Wahl sind es 762.

Diese Männer und Frauen stehen zur Wahl: Die 55 Jahre alte Kaltenkirchenerin Elke Adomeit (FDP) tritt als unabhängige Kandidatin an. Während des Wahlkampfs ließ sie ihr Amt als Bürgervorsteherin ruhen.

Der parteilose Gerhard Blasberg, 50, möchte als Bürgermeister von Glückstadt nach Kaltenkirchen wechseln. Er wird von der SPD-Fraktion ins Rennen geschickt.

Hanno Krause ist der Kandidat der CDU-Fraktion. Der 47 Jahre alte Christdemokrat ist leitender Beamter im Rathaus von Ahrensburg.

Als unabhängige Kandidatin tritt die 50 Jahre alte Hamburgerin Anna Kuljurgis-Daumann an. Die parteilose Gastronomin ist bislang politisch nicht in Erscheinung getreten.

Der 50 Jahre alte Stefan Sünwoldt möchte sein eigener Nachfolger werden und kandidiert ohne die Unterstützung einer Partei.

Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wer seine Wahlkarte nicht vorzeigen kann, muss sich im Wahllokal mit seinem Personalausweis ausweisen. Kaltenkirchener, die ihre Wohnung nicht verlassen können, aber trotzdem wählen wollen, müssen eine formlose Vollmacht schreiben. Damit können Verwandte oder Freunde am Sonntag Briefwahlunterlagen im Rathaus abholen.

Die Stadtverwaltung lädt die Kaltenkirchener ein, am Sonntag ab 18 Uhr ins Rathaus zu kommen. Dort werden auf einer Leinwand die Ergebnisse präsentiert. Außerdem veröffentlicht die Stadt die Zahlen aktuell im Internet unter www.Kaltenkirchen.de in der Rubrik Aktuelles.

Rathaussprecher Martin Poschmann rechnet mit den ersten Ergebnissen gegen 18.30 Uhr. Klarheit werde voraussichtlich gegen 19 Uhr herrschen. Um 19.30 Uhr liegt - wenn die Zählung ohne Pannen verläuft - das vorläufige Endergebnis vor.

Das Hamburger Abendblatt berichtet in der Montagausgabe und online unter www.abendblatt.de über die Wahl. Ausführliche Berichte lesen Sie am Dienstag in der Norderstedter Regionalausgabe des Abendblatts.