Was Norderstedts CDU-Fraktionschef Günther Nicolai so ganz lapidar von sich gibt, wäre noch vor zwei Jahren eine Nachricht gewesen, die Nicolai heftige Buhrufe aus den eigenen Reihen und Lob der Opposition eingebracht hätte.
Der Gemeinschaftsschule gehört die Zukunft, sagt Nicolai. Es werde künftig neben den Gymnasien nur noch eine weiterführende Schulform geben, eben die Gemeinschaftsschulen.
Das Modell also, das die CDU jahrelang vehement bekämpft und gescheut hatte wie der Teufel das Weihwasser. Ihr bildungspolitischer Favorit hieß Regionalschule. Doch dieser Schultyp, der nach der sechsten Klasse potenzielle Haupt- und Realschüler voneinander trennt, kam bei den Eltern nicht gut an. Landesweit verzeichneten die von SPD, Grünen und Linken favorisierten Gemeinschaftsschulen höhere Anmeldezahlen, was auch daran gelegen haben mag, dass viele Eltern durch das ständige bildungspolitische Hick-Hack der Landesregierung in Kiel verunsichert waren.
Nun will die Nord-CDU Gemeinschafts- und Regionalschulen zu einer Schulform zusammenführen und so mehr Klarheit für Eltern und Schüler bei der Schulwahl nach der vierten Klasse schaffen. Da könnten die Norderstedter Christdemokraten vorangehen und den Worten Taten folgen lassen. Vielleicht hat die Regionalschule Garstedt eine gesicherte Existenz, wenn sie ihr Etikett verliert. Die engagierten Eltern und Lehrer hätten eine Zukunft verdient.