“Raus aus dem Atomstrom, rein in die Ökoenergie“ - diese Leitmotiv spaltet Deutschland. Denn einerseits wollen sehr viele diesen Ausstieg, andererseits aber soll die Landschaft nicht zum Kraftwerk umfunktioniert werden.
Bisher haben sich eher Eingeweihte und Vordenker für die landschaftlichen Folgen interessiert, jetzt aber erfasst die Diskussion immer Menschen.
Denn sie sehen die Folgen einer Monokultur, weil sie nichts mehr sehen: Maisfelder verstellen den Weitblick links und rechts von Feldwegen und Asphaltstraßen. Im Kreis Segeberg blüht die Biogas-Kultur ganz besonders heftig: In 29 Orten gibt es Anlagen, sind im Bau oder in Planung. Von einem so starken Andrang der Betreiber konnte vor einigen Jahren noch niemand ausgehen. Die Kommunalpolitiker haben die Anträge anfangs durchgewunken, inzwischen aber werden sie nachdenklich. Dabei wird klar, dass die Politiker mit einer Einordnung dieser Problematik überfordert sind. Sie sind Laien und müssen sich mit den Argumenten der Befürworter und Gegner auseinandersetzen. Aber die sind allesamt nicht zimperlich in ihrem Vokabular.
Dringend nötig sind deshalb klare Richtlinien und Vorgaben. Nichts darf hier mehr dem Zufall überlassen bleiben. Ein Biogasanlagen-Kataster für den Kreis Segeberg, wie es die Grünen fordern, wäre zumindest der erste entscheidende Schritt in die richtige Richtung.