Immer wieder betonen Schleswig-Holstein und Hamburg, dass sie ohne einander nicht können.

Äußeres Zeichen der Kooperation ist die Metropolregion, der gemeinsame Wirtschaftsverbund zwischen der Großstadt und dem Umland. Und doch lehrt die Praxis immer wieder: Die Zusammenarbeit bleibt oft nicht als ein Lippenbekenntnis, das Politiker gern zu offiziellen Anlässen abgeben.

Auch beim Ausbau der AKN-Strecke zwischen Kaltenkirchen und Eidelstedt hakt es, gibt es unterschiedliche Interessen. Die Hamburger Nahverkehrsplaner denken zu allererst an ihre Projekte wie den Ausbau der S 4 und wollen die erheblichen Zuschüsse des Bundes nicht aufs Spiel setzen. Die Schleswig-Holsteiner würden wohl schon wollen, nur: Es fehlt das Geld im defizitären Haushalt.

Dennoch sollten sie sich einen Ruck geben und gemeinsam mit den Hamburgern den Graben schnell zuschütten. Sonst droht einem ökologisch wie verkehrspolitisch äußerst sinnvollen Projekt das frühzeitige Aus, weil die Bundesmittel an andere vergeben werden.

Und die Hamburger sollten bedenken, dass Menschen, die vom Umland in die City fahren, dort Geld ausgeben, einkaufen, ins Theater oder ins Stadion gehen. Diese Einnahmen fließen aber nur, wenn die Einpendler über eine attraktive Bahnstrecke das große Freizeitangebot der Metropole nutzen können. Wer aber umsteigen und auf einem zugigen Bahnsteig 40 Minuten warten muss, wird lieber zu Hause bleiben.