Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) , eigentlich Fritz Stowasser, war der Sohn eines Soldaten und einer österreichischen Jüdin. Der Vater starb 1929. Den Künstlernamen legte sich Hundertwasser 1949 zu.

Hundertwasser erlag 71-jährig an Bord des Kreuzfahrtschiffs Queen Elizabeth II auf dem Weg von Neuseeland nach Europa einem Herzversagen.

Das Feuilleton würdigte Hundertwasser als prominenten österreichischen Künstler und Individualisten. Die künstlerische Laufbahn begann er als Jugendlicher. Seit den ersten Ausstellungen im Art Club Wien in den Jahren 1952 und 1953 wurde ihm öffentliches Interesse zuteil.

Aufsehen erregten sein großes Talent und die populäre Originalität als Maler, ebenso seine Architekturvisionen und -realisationen und die literarischen Äußerungen ("Der Tod der tausend Fenster").

Der Mensch als Hausbewohner habe ein Anrecht auf seine "dritte Haut", auf die Mauern seiner Wohnung, postulierte Hundertwasser und erprobte seine Vorstellungen an einem Neubau im Wiener 3. Bezirk: Hier entstand zwischen 1983 und 1986 das "Hundertwasser-Haus" mit 50 Wohnungen, die miteinander durch ein fortlaufendes Keramikband verbunden sind. Hundertwassers Markenzeichen war die Spirale, die er der geraden Linie, "dem Werkzeug des Teufels", als Gleichnis für das Leben, den Kreislauf des Blutes, für Geburt und Tod entgegensetzte.

"Ein Bild ist für Hundertwasser erst dann vollendet , wenn es vollgesponnen ist mit dem, was ihm in Wirklichkeit, Vorstellung und Traum begegnet und das ihm typische Image eingewoben wurde: Die esoterischen Stücke des Einzelgängers objektivieren sich zu poetischen Manifesten in einer ihnen abholden Welt." (Kindler Malerei-Lexikon)

Die Fachkritik beurteilte Hundertwassers Kunst mit Zurückhaltung und meinte, ihn als "Behübscher" und "Kitschist" schmähen zu müssen. Seinem erklärten Anliegen, einen Beitrag zur Humanisierung der Umwelt als "grüner Baumeister" leisten zu wollen, tat dies keinen Abbruch.