Überschwemmungen, Hungerkatastrophen, Bürgerkriege - überall auf der Welt ereignen sich Katastrophen, die sich der gesichert lebende Mitteleuropäer bequem vom Fernsehsessel aus ansehen kann.
Die Menschen in Somalia leiden seit fast zwei Jahrzehnten, aber Meldungen dieser Art können angesichts der täglichen Nachrichtenflut kaum noch schockieren. Wenn das Leid anderer aber plötzlich greifbar wird, ist das schockierend. Was haben wir mit dem Elend in Somalia zu tun?
Die neuen Medien lassen die Welt zusammenrücken, aber wie schnell aus einer abstrakten Nachricht greifbare Wirklichkeit werden kann, merken die deutschen Behörden jetzt angesichts der Flüchtlingsflut. Es wäre zynisch, sich hinter Paragrafen zu verschanzen oder das Problem abzuwälzen. Das ist kein Problem der nächst höheren Behörde, jetzt sind wieder einmal alle gefragt.
Angesichts gespannter Haushaltslagen und immer neuer finanzieller Bürden ist es natürlich misslich, sich ausgerechnet jetzt mit Notunterkünften für Asylbewerber zu befassen, aber die Menschlichkeit und die christliche Nächstenliebe erfordern ein rasches Handeln. Während in Norderstedt über den Abriss von Notunterkünften gestritten wird, handelt die Stadt Kaltenkirchen bereits: Hier wird nicht lange gefackelt, sondern gebaut. Schweren Herzens wahrscheinlich, aber dennoch zügig und zielstrebig. In dieser Hinsicht ist diese Stadt ein Vorbild für alle anderen Orte im Kreis Segeberg.