Der Chef der 1200 deutschen Soldaten im Kosovo ist ein Mann aus dem Norden. Oberst Bernd Holthusen wuchs in Itzehoe auf, ging 1976 zur Bundeswehr und blieb zehn Jahre bei der Panzertruppe in Boostedt. Danach folgten Stationen in Rendsburg und Lütjenburg. Vor vier Jahren leitete Holthusen den deutschen Stab in Afghanistan.
Ein Einsatz im Kosovo ist ein Novum in der Karriere des 54-Jährigen. Holthusen weiß, dass der instabile Balkanstaat für viele Deutschen kein Thema ist. "Wenn der Soldat hierher kommt, befindet er sich in einem wichtigen Einsatz, den andere Menschen längst vergessen haben", sagt Holthusen. "Das ist für manche Soldaten eine Enttäuschung. Afghanistan steht deutlich mehr im Fokus", sagt Holthusen. Ein Soldaten wünsche sich "Anerkennung durch öffentliche Wahrnehmung."
Das Feldlager Prizren dient als logistische Einsatzbasis für alle deutschen Kfor-Soldaten. Nach der Landung reisen sie nach Prizren, nehmen dort ihre Waffen und Ausrüstung in Empfang und fahren dann zu ihren Dienststellen. Im Feldlager befindet sich außerdem ein Einsatzlazarett.
Holthusen ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen. In seiner Freizeit ist er oft auf seinem 180 PS starken Motorrad unterwegs.