Die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern kann ein Umsatzwachstum von 13,6 Prozent einfahren. Die Wirtschaft warnt vor Euphorie.

Schwerin. Mecklenburg-Vorpommerns Industrie hat im ersten Halbjahr ein kräftiges Umsatzwachstum von 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingefahren. Allerdings ist damit das Niveau vor der Wirtschaftskrise erst wieder knapp erreicht, wie aus Daten hervorgeht, die das Statistische Amt des Landes am Montag in Schwerin veröffentlicht hat. Die 300 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes im Nordosten mit mehr als 50 Mitarbeitern machten in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2008 waren es 5,5 Milliarden Euro gewesen, dann stürzte die Wirtschaft auf 4,6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2009 und 4,7 Milliarden im ersten Halbjahr 2010 ab. Das aktuelle Umsatzplus wirkt sich positiv auf die Beschäftigung aus. Die 300 Betriebe haben dem Amt zufolge zusammen rund 45 000 Mitarbeiter. Das seien 4,3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2010, hob Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) hervor.

Der Export liegt mit unverändert 27,6 Prozent des Gesamtumsatzes allerdings weiter hinter dem bundesdeutschen Durchschnitt von rund 40 Prozent. Seidel appellierte an die Unternehmen, mutiger beim Schritt auf Auslandsmärkte zu sein. „Export ist langfristige Zukunftssicherung für heimische Unternehmen“, betonte er. Im Frühjahr hatte das Ministerium mit einer Tour durch sechs exportorientierte Firmen Mecklenburg-Vorpommerns für ein Engagement im Ausland geworben. Rund 260 Unternehmer und Gründer informierten sich, wie Seidel berichtete.

Die Wirtschaft warnte trotz des Aufwärtstrends in der Industrie vor Euphorie. Ob sich die Entwicklung fortsetzen werde, bleibe angesichts der sich abkühlenden Konjunktur abzuwarten, erklärte der Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV), Hans-Dieter Bremer. (abendblatt.de/dpa)