Bislang hätten die Ermittler keine Hinweise auf weitere Opfer des katholischen Priesters, der sexuellen Missbrauch in drei Fällen gestand.

Salzgitter/Braunschweig. Der wegen Missbrauchs dreier Jungen verhaftete katholische Priester hat sich nach bisherigen Erkenntnissen an keinen anderen Jungen vergangen. Bei den Ermittlungen gebe es derzeit keine Hinweise auf weitere Opfer, sagte ein Polizeisprecher in Braunschweig am Donnerstag. „Wir müssen erst einmal alles sondieren, zusammenfügen und gucken, was seinen Lebensweg ausmachte.“

Die Ermittler der Sonderkommission „Peccantia“ (lateinisch für Sünde) werteten zurzeit ein ganzes Zimmer voll mit Aktenordnern, Bildern und CDs aus. Es werde geprüft, ob sich dort Hinweise auf irgendwelche Auffälligkeiten fänden. Der 46-Jährige aus Salzgitter hatte gestanden, drei Jungen missbraucht zu haben.

Die Beamten suchten jetzt detailliert nach Auffälligkeiten. „Die Zielrichtung ist: Wo war er wann, wo war er in der Jugendarbeit eingebunden, wo hat er Kommunionsunterricht abgehalten?“, sagte der Sprecher. Auch die Hintergründe eines Selbstmordes aus dem Jahr 2007 im Pfarrhaus würden nochmals untersucht. Damals hatte sich ein junger Mann das Leben genommen. Die Staatsanwaltschaft war von familiären oder persönlichen Problemen ausgegangen. „Nun muss man schauen, ob es noch andere Verbindungen oder Ereignisse gegeben hat, die eine Rolle gespielt haben könnten,“ sagte der Polizeisprecher.

Der Priester sitzt in Untersuchungshaft. Weihbischof Heinz-Günter Bongartz wird an diesem Sonntag in der Gemeinde des Priesters in Salzgitter den Gottesdienst leiten. (dpa/abendblatt.de)