Am Montag wurde der Grundstein für den Wiederaufbau des Schlosses Herrenhausen gelegt. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Hannover. Es soll das Aushängeschild für Hannover und Schmuckstück im berühmten Barockgarten werden: Am Montag ist der Grundstein für Schloss Herrenhausen gelegt worden. Eine Tochterfirma der Volkswagenstiftung baut das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss im Zentrum der Herrenhäuser Gärten bis Ende 2012 für 20 Millionen Euro wieder auf. Die Fassade wird im klassizistischen Stil nach den Plänen des Hofbaumeisters Georg Ludwig Laves von 1820 rekonstruiert, innen entstehen ein modernes Wissenschaftszentrum sowie ein Museum. „Es ist ein gelungenes Konzept, das großen historischen Wert und eine wissenschaftliche Zukunftsperspektive miteinander verbindet“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU).
Der Generalsekretär der Volkswagenstiftung, Wilhelm Krull, und Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) mauerten eine Kupferkassette mit Münzen, Architekturplänen und einer Zeitung von Montag im zweiten Untergeschoss des künftigen Schlosses ein. „Der Neubau mit Tagungszentrum und Museumsbereich schließt nicht nur eine Baulücke in Herrenhausen, sondern wird diesen Ort darüber hinaus wieder zu einer Stätte der Wissenschaft und des kulturellen Denkens machen“, betonte Weil. Die Stadt Hannover, die der Stiftung das Grundstück in Erbpacht überließ, erhofft sich neue Impulse für den Tourismus und die Etablierung Hannovers als Ort der Wissenschaft.
Der Wiederaufbau der Sommerresidenz der Welfen war jahrzehntelang umstritten. Hier trafen sich seit dem 17. Jahrhundert Geistesgrößen aus ganz Europa, darunter Komponist Georg Friedrich Händel und Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz. Im März hatte Weil Fehler bei den Planungen für das Schlossmuseum eingeräumt. Die Sorge vor einer Kostenexplosion bei dem städtisch getragenen Museum wies er aber zurück. (dpa)