Bis zu 20 Meter hoch sind die horizontalen Sandsteinschichten in Obernkirchen. Seit 1000 Jahren wird hier Sandstein abgebaut, ab 1062 etwa für den Dom in Minden. Es handelt sich um einen der ältesten aktiven Steinbrüche der Welt.
Bremer Schiffe transportierten den Sandstein im 18. Jahrhundert als Ballast auf ihren transatlantischen Schiffsrouten und verkauften ihn dann in den nordamerikanischen Zielhäfen unter dem Namen "Bremer Sandstein". So trug er auch zum Bau des Weißen Hauses bei. Verwendet wurde der Sandstein auch für den Kölner Dom, die Siegessäule in Berlin und das Bremer Rathaus.
Beim Umbau des Berliner Reichstages zum Bundestag setzte der Architekt Norman Forster ebenfalls auf den Sandstein aus Obernkirchen mit seiner einzigartigen Feinkörnigkeit. Er besteht zu 95 Prozent aus feinstem Quarzsand, entstanden am Küstenstreifen des Ur-Ozeans in der Kreidezeit vor rund 140 Millionen Jahren.