Mit einem Mahnmal wollen Schüler aus Brake an den Amoklauf von Winnenden erinnern und ein Zeichen gegen Mobbing und Gewalt setzen.

Brake. Der Amoklauf von Winnenden hat auch Schüler in Niedersachsen aufgewühlt: Mit einem Friedensmahnmal wollen Mädchen und Jungen vom Gymnasium Brake (Unterweser) ein Zeichen gegen Mobbing und Gewalt an Schulen setzen. Am 11. März jährt sich das Massaker von Winnenden zum zweiten Mal - ein Jahr später soll rund 600 Kilometer nördlich in Brake das Mahnmal im Innenhof des Gymnasiums enthüllt werden.

“Der Vorfall hat auch unsere Schülerschaft sehr bewegt“, erzählte Nils Riekemann (18) am Montag in Hannover, wo er das Projekt zusammen mit Mitschülern vorstellte. In Brake wie überall stellten sich die Menschen unter anderem die Frage: Hätte das auch bei uns passieren können?

Die Politik reagierte mit einer Verschärfung der Waffengesetze - der Täter von Winnenden hatte es extrem leicht gehabt, in seinem Elternhaus an Pistolen und Munition zu kommen. Allein in Niedersachsen wurden im Jahr der Tat 26.608 Waffen freiwillig abgegeben, 2010 waren es dann immerhin noch 16.000. Die Waffen fanden ihr Ende im Hochofen der Salzgitter AG.

Ursprünglich sollte das Mahnmal in Brake aus dem Stahl dieser eingeschmolzener Waffen gegossen werden. Weil das Material der alten Pistolen aber nicht zur Herstellung einer künstlerischen Skulptur taugt, wollen die Schüler nun wenigstens ein einzelnes ausrangiertes Gewehr symbolisch integrieren. "Die Idee ist hervorragend“, lobte Innenminister Uwe Schünemann (CDU).

Die Braker Elfklässler sammelten zur Umsetzung ihres Projektes bisher knapp 13.000 Euro, insgesamt benötigen sie aber 40.000 Euro. Die Schüler nahmen auch Kontakt zu den Angehörigen der Opfer von Winnenden auf, die das Projekt ideell und finanziell unterstützen. "Wir wollen nicht nur eine Statue errichten, sondern möglichst viele Menschen zum Handeln und Nachdenken bewegen“, sagte Nils Riekemann. (dpa)