Die Niedersachsen sind im Vergleich mit den Bewohnern anderer Bundesländer wahre Heiratsmuffel. Zahl der Eheschließungen sinkt.
Hannover. Die Zahl der Eheschließungen in Niedersachsen ist so stark gesunken wie in keinem anderen Bundesland. Im Deutschlandvergleich geben sich Paare zwischen Wilhelmshaven und Göttingen allerdings immer noch überdurchschnittlich häufig das Jawort. Das berichtet der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie (LSKN) im aktuellen Niedersachsen-Monitor. Danach wurden 2009 genau 38.120 Hochzeiten registriert, 1114 oder 2,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Im Fünfjahresvergleich sank die Zahl der Hochzeiten sogar um 8,8 Prozent. Das ist der höchste Rückgang aller Bundesländer. Deutschlandweit verringerte sich die Zahl der Hochzeiten seit 2004 „nur“ um 4,4 Prozent. Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Niedersachsen mit 48,0 Eheschließungen je 10 000 Einwohner allerdings weiterhin über dem Bundesschnitt von 46,2.
Anders als das große Nachbarland konnte Bremen bei den Eheschließungen im Jahr 2009 ein Plus von 3,6 Prozent verzeichnen (2905). Mit 44,0 Hochzeiten je 10 000 Einwohner liegt der Stadtstaat allerdings unter dem Bundesschnitt.
Die heiratsfreudigsten Deutschen waren im Jahr 2009 die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort registrieren die Behörden 63,3 Hochzeiten je 10 000 Einwohner. „Heiratsmuffel“ sind dagegen die Berliner mit einer Quote von 36,6.
Was sind die häufigsten Ehegründe der Deutschen?
Die Online-Partnervermittlung ElitePartner.de fragte in einer Studie mit 6000 Teilnehmern nach den Gründen für eine Heirat. Die zehn häufigsten waren:
1. Als Beweis meiner Liebe für meinen Partner(52%)
2. Um allen zu zeigen, dass wir zusammengehören (27%)
3. Aus steuerlichen Gründen (26%)
4. Eine Ehe ist für mich Voraussetzung zur Familiengründung (19%)
5. Um im Alter die Vorteile einer festen Beziehung zu genießen (18%)
6. Um finanziell und sozial einen höheren Status zu haben (13%)
7. Um sicher zu sein, dass sich mein Partner zu mir bekennt (13%)
8. Eine Ehe verbessert die Beziehungsqualität (13%)
9. Aus religiösen Gründen (9%)
10. Weil Beziehungskrisen in einer Ehe besser überwunden werden (8%)