Der Weihnachtsmarkt in Hannover wird wegen Terrorgefahr erstmals per Video überwacht. Die Aufnahmen werden für sechs Tage gespeichert.

Hannover. Der Weihnachtsmarkt in Hannover wird angesichts der Terrorgefahr in diesem Jahr erstmals per Video überwacht. Hinweise auf eine konkrete Anschlagsgefahr für die Landeshauptstadt hat die Polizei aber nicht. In Bremen und in anderen niedersächsischen Städten ist nicht geplant, die Sicherheitsmaßnahmen für die Märkte in der Adventszeit zu erhöhen. Das ergab am Freitag eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa in Göttingen, Braunschweig, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück.

Zwar gibt es in einigen dieser Städte ebenfalls fest installierte Polizeiüberwachungskameras, aber in der Regel auf Plätzen, die bisher Kriminalitätsschwerpunkte waren. In Hannover entschloss sich die Polizei kurzfristig, den Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt mit sechs Videokameras zu überwachen. Die Bilder können von den Beamten in der Leitstelle eingesehen werden. Die Aufnahmen werden sechs Tage lang gespeichert. Die neuen Kameras werden aber nur bis Anfang Januar genutzt. Polizeivizepräsident Rainer Langer sagte: „Natürlich wissen wir, dass sich auch mit Kameras Straftaten nicht zu 100 Prozent vermeiden lassen. Aber wir gehen davon aus, dass wir die Sicherheit für die Bürger durchaus erhöhen können.“

In Bremen richtete das Landesamt für Verfassungsschutz angesichts der anhaltenden Terrorwarnungen ein Bürgertelefon für vertrauliche Hinweise ein. Der Anschluss sei als Anlaufstelle für Menschen gedacht, die ungewöhnliche Beobachtungen gemacht hätten und unsicher seien, wie sie diese sollten, teilte die Pressestelle des Senats mit. Die Nummer 0421-5377250 sei rund um die Uhr erreichbar, auch anonyme Hinweise könnten dort gegeben werden. „Niemand muss Sorge haben, sich durch Hinweise selbst zu belasten, denn der Verfassungsschutz unterliegt nicht wie die Polizei dem Strafverfolgungszwang“, hieß es aus Bremen.