Jedes fünfte Kind von null bis drei Jahre kann betreut werden. 2013 soll 35-Prozent-Quote der Familienministerin erfüllt werden.
Pinneberg. Trotz schwacher Finanzkraft baut die Stadt Pinneberg ihr Angebot für Krippenplätze stetig aus. Dabei kommt der Stadt zugute, dass sich die neuen Träger der Einrichtungen stärker als früher gewohnt an den Investitionen beteiligen. Zudem finanziert der Bund den Ausbau der Krippenplätze mit.
"Die Nachfrage ist stark", sagt Fachdienstleiter Oliver Schröder. Im jüngst eingeweihten Kindergarten des Hamburger Vereins "Wabe" an der Bismarckstraße sind die 40 Plätze für Kinder im Alter bis zu drei Jahren bereits vergeben. Im nächsten Sommer sollen 40 weitere Plätze in der neuen Kindertagesstätte an der Raa vergeben werden. Zudem baut die Familienbildung ihr Angebot aus, die ganz Kleinen von Tagesmüttern betreuen zu lassen.
In diesem Jahr kann Pinneberg immerhin einen Betreuungsplatz für jedes fünfte Kind im Krippenalter bieten. Politisches Ziel ist es, jedes Jahr Raum für weitere Krippenkinder zu schaffen, um 2013 die Vorgabe der Familienministerin zu erfüllen, 35 Prozent der Kleinkinder zu betreuen. In Pinneberg wird in den drei betroffenen Jahrgängen von etwa 1200 Kindern ausgegangen, für die gut 420 Plätze zur Verfügung stehen müssten.
Den Grundstein für den nächsten Sprung legte im wahrsten Sinne des Wortes Bürgermeisterin Kristin Alheit vor Kurzem auf einem Grundstück auf dem Gelände An der Raa. Die von der Stadt gebaute neue Tagesstätte soll im August 2011 sieben Gruppen mit 95 Kindern aufnehmen. Neben 50 Elementarplätzen für drei bis sechs Kinder entstehen in dem im Grünen gelegenen Neubau 45 Krippenplätze.
In einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren hatte die "Interfraktionelle Arbeitsgruppe Kindertagesstätten" sich für die in Hamburg beheimatete gemeinnützige Gesellschaft Fröbel als Träger der neue Kita entschieden. Ausschlaggebend für die Übertragung der Trägerschaft war für die Mitglieder der Arbeitsgruppe, zu der je ein Vertreter aller im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen sowie Verwaltungsmitarbeiter des Fachdienstes Schulen und Kindergärten und eine städtische Justiziarin gehören, das pädagogische Konzept. Die bei Fröbel angestellten Erzieher setzen neben ganzheitlicher Kinderbetreuung auf eine zweisprachige Erziehung, Gesundheit und musikalische Bildung. Außerdem sollen dank der langen Öffnungszeiten, Familie und Beruf der Eltern gut vereinbar sein.
Auch die Empfehlungen von Projektverantwortlichen der Fröbel-Kindertagesstätten in Hamburg und anderen Städten sowie das Finanzierungskonzept spielten eine wichtige Rolle. Denn laut Ausschreibung hatte die Stadt nur einen Eigenanteil von 220 000 Euro gefordert. Die Fröbel gGmbH zahlt freiwillig 330 000 Euro
Die Stadt Pinneberg schultert den etwa 2,2 Millionen teuren Neubau außerdem mithilfe des Bundes, des Landes und des Kreises. Aus dem Berliner Krippenprogramm fließen knapp 700 000 Euro, aus Mitteln des Konjunkturprogramms II wird zudem eine halbe Million Euro erwartet. Der Kreis zahlt 358 000 Euro.
Weitere Neubauten sind allerdings in Pinneberg nicht geplant. Um die vom Bund geforderte Quote bis 2013 zu erfüllen, setzen Politik und Verwaltung darauf, dass die alten Einrichtungen anbauen oder Gruppen umwidmen.