Vollrausch-Trinken bei 12- bis 21-Jährigen nimmt um elf Prozent zu. Teilweise landen sie sogar mehrmals im Jahr im Krankenhaus.

Hannover. Kinder und Jugendliche landen öfter wegen Vollrausch im Krankenhaus. 2008 mussten sich nach Angaben der Bundesdrogenbeauftragten Mechthild Dyckmans bundesweit fast 26000 Mädchen und Jungen deshalb behandeln lassen. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Anstieg um etwa elf Prozent. In Hannover wurde eine Studie der Krankenkasse KKH-Allianz vorgestellt, die zu einem ähnlichen Ergebnis kommt. In nur acht Jahren seien die Behandlungen wegen Alkoholmissbrauchs bei den 12- bis 21-jährigen Versicherten um 166 Prozent gestiegen.

17- bis 21-Jährige kamen dreimal so oft wie noch 2000 wegen Alkoholstörungen ins Krankenhaus. Mehr als sieben Prozent der bereits einmal stationär behandelten Jugendlichen zwischen 17 und 21 Jahren brauchten im gleichen Kalenderjahr noch mindestens ein zweites Mal ärztliche Hilfe. Die meisten Klinikaufenthalte betrunkener Jugendlicher in den vergangenen Jahren seit 2000 verzeichnet die Krankenkasse in Bremen, die wenigsten in Hamburg. Niedersachsen befindet sich im Mittelfeld. Die Studie deckte zudem noch weitere gesundheitliche Probleme junger Versicherter auf: Psychische Probleme seien demzufolge bei Kindern und Jugendlichen auf dem Vormarsch. Die Diagnosen "Reaktion auf schwere Belastungen und Angststörungen" seien zwischen 2004 und 2008 um 18 Prozent gestiegen. "Andere Angststörungen" und "depressive Episoden" nahmen um jeweils rund zehn Prozent zu.