Die litauischen Fähre „Lisco Gloria“ Fähre ist in der Nacht zu Sonnabend auf der Fahrt von Kiel nach Klaipeda auf der Ostsee in Flammen aufgegangen.

Cuxhaven. Eine Fähre mit mehr als 200 Personen an Bord ist in der Nacht zu Sonnabend auf der Ostsee in Flammen aufgegangen. Nach Angaben des Havariekommandos in Cuxhaven gab es gegen Mitternacht eine Explosion auf dem Oberdeck der litauischen Fähre „Lisco Gloria“. Das Schiff war von Kiel nach Klaipeda (dem früheren Memel) unterwegs befand sich zu diesem Zeitpunkt nördlich der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn. An Bord waren 204 Passagiere - unter ihnen 89 Lkw-Fahrer – und 32 Besatzungsmitglieder. Die Unglücksursache war zunächst nicht geklärt.

Die Flammen griffen auf weitere Teile der rund 200 Meter langen Fähre über. Sechs Schiffe eilten der „Lisco Gloria“ zu Hilfe, darunter eine weitere Fähre. Das Havariekommando teilte mit, drei Verletzte seien mit Hubschraubern ausgeflogen worden.

Das leere Schiff stand auch am Morgen noch in ganzer Länge in Flammen. Mehrere Schiffe mit Löscheinrichtungen versuchten, der Flammen Herr zu werden, unter ihnen das Feuerlöschboot „Kiel“. Die brennende Fähre trieb in Richtung Dänemark.

Die 2002 gebaute „Lisco Gloria“ gehört der Reederei DFDS Seaways und hatte Kiel laut Fahrplan um 23.00 Uhr verlassen. Sie ist laut Reederei gut 23 Meter lang und bietet in den Kabinen Platz für 302 Passagiere.

Inzwischen ist das Fährschiff „Deutschland“ mit den Geretteten in Kiel eingetroffen. Die Feuerwehr in Kiel sprach von etwa 20 Leichtverletzten. Sie hatten Rauchgas eingeatmet. Eine Person wurde nach Angaben der Kieler Wasserschutzpolizei mit einer Trage von Bord der „Deutschland“ geholt, die kurz nach 6.00 Uhr im Kieler Marinestützpunkt festgemacht hatte. „Die Leute sind sehr erschöpft“, sagte Revierleiter Uwe Marxen von der Wasserschutzpolizei. „Sie haben sehr schwere Stunden hinter sich.“

Die Passagiere stammten überwiegend aus baltischen Staaten und Russland, sagte Marxen. Die Verletzten wurden in Kiel von Ärzten betreut. Einige kamen in die Universitätsklinik. Zwei Verletzte waren von dänischen und deutschen Marinehubschraubern bereits in Krankenhäuser nach Kiel geflogen worden, berichtete die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.

Für Angehörige der geretteten Passagiere hat das Havariekommando ein Informationstelefon geschaltet. Auskunft gibt es unter der Nummer +49 (0)431 160 666.