Wegen angeblicher Schulden in Millionenhöhe war der Luxusliner beschlagnahmt worden. Hunderte Passagiere mussten von Bord.

Paris/Bremen. Der juristische Streit um ein deutsches Kreuzfahrtschiff, das in der vergangenen Woche von der französischen Justiz beschlagnahmt wurde, ist nach Angaben des Reiseveranstalters beigelegt. Die MS "Delphin“ habe am Montagabend die südfranzösische Küste bei Villefranche-sur-Mer mit Kurs auf Venedig verlassen, sagte eine Sprecherin der Bremer Charterfirma Hansa Kreuzfahrten. Dem Schiff war wegen angeblicher Schulden in Millionenhöhe die Weiterfahrt untersagt worden. Hunderte Passagiere hatten den Luxusliner verlassen müssen. Das Schiff habe sich nun auf den Weg nach Venedig gemacht, sagte die Sprecherin. Dort wird es am 7. Oktober erwartet.

In der vergangenen Woche hatte nach Darstellung des Reiseveranstalters eine Kreuzfahrt in Richtung Schwarzes Meer wegen technischer Probleme abgesagt werden müssen. Daraufhin habe ein Partnerunternehmen beim Handelsgericht Nizza eine einstweilige Verfügung erwirkt. Hintergrund waren nach einem Bericht der französischen Zeitung „Métro“ Schulden in Millionenhöhe, die Hansa Kreuzfahrten beim Eigentümer des Schiffes hatte. Der Streit mit dem Partner sei nun jedoch vom Tisch, sagte die Unternehmenssprecherin.

Für die Fahrt nach Venedig muss das Kreuzfahrtschiff eine Strecke von 1180 Seemeilen – knapp 2200 Kilometer – zurücklegen. Von der italienischen Lagunenstadt aus soll die MS "Delphin“ mit 400 Passagieren zu einer Fahrt durch die griechische Inselwelt aufbrechen.