Bremer Charterfirma soll Schulden in Millionenhöhe nicht bezahlt haben. 700 Passagiere mussten von Bord. Das Schiff dient als Bankgarantie.

Bremen/Nizza. Wegen Schulden in Millionenhöhe hat die französische Justiz das deutsche Kreuzfahrtschiff MS "Delphin“vor der südfranzösischen Côte d'Azur beschlagnahmt. Etwa 700 Passagiere mussten das Schiff in der Nähe von Villefranche-sur-Mer bei Nizza verlassen, berichtete die Zeitung Métro. Das Schiff MS "Delphin“ diene als Bankgarantie, da die Bremer Charterfirma Hansa Kreuzfahrten Schulden in Höhe von 2,4 Millionen Euro bei dem Eigentümer des Schiffes habe. Das Unternehmen bestätigte dies zunächst nicht. Das unter der Flagge der Bahamas fahrende Schiff ist vor allem in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer und in der Karibik unterwegs. Aber auch beim Hamburger Hafengeburtstag war das Schiff bereits zu Gast.

Offenbar sollte die MS "Delphin" zurzeit eine Kreuzfahrt von Nizza nach Venedig absolvieren. Den Passagieren wurde angeblich zunächst eine defekte Ölpumpe als Grund für die Absage der Reise angegeben. Eine kurzfristige Reparatur sei nicht möglich gewesen. Hansa Kreuzfahrten wollte sich dazu nicht äußern. Man habe aber Einspruch gegen die einstweilige Verfügung der französischen Justiz erhoben, berichten Medien. Laut Hansa Kreuzfahrten soll die MS "Delphin" am 7. Oktober mit einer in Venedig startenden Kreuzfahrt wieder für Passagiere zur Verfügung stehen.