Derweil fordert die SPD genaue Auskunft über den bevorstehenden Polizeieinsatz beim Castor-Transport ins Zwischenlager Gorleben.
Hannover. Die Linksfraktion im niedersächsischen Landtag hat die Absage des bevorstehenden Castor-Transportes ins Zwischenlager Gorleben gefordert. Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog, bezeichnete Innenminister Schünemann (CDU) am Dienstag in Hannover als Scharfmacher. Er wolle die Proteste von Atomkraftgegnern mit starkem Polizeiaufgebot unterdrücken, aber zehntausende Menschen wollten sich dem Atommüll-Transport entgegenstellen. Der Innenminister müsse den Transport absagen, sonst nehme er viele Verletzte durch den Polizeieinsatz in Kauf, sagte Herzog.
Unterdessen hat die niedersächsische SPD-Landtagsfraktion Innenminister Uwe Schünemann (CDU) aufgefordert, das Parlament über den bevorstehenden Polizeieinsatz beim Castor-Transport nach Gorleben zu unterrichten. „Wir haben die Sorge, dass durch ein falsches Einsatzkonzept die Lage im Wendland eskaliert“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus-Peter Bachmann, am Dienstag in Hannover. Er befürchte, dass das Innenministerium in Gorleben vor allem auf schweres Gerät und Wasserwerfer setze. Schünemann rechnet mit mehr Gewalt und höheren Kosten beim geplanten Castortransport in diesem Herbst ins Zwischenlager Gorleben.
Nach Angaben der Bürgerinitiative in Lüchow-Danneberg soll der Zug mit elf Atommüll-Behältern am 5. November im französischen La Hague starten. Der Innenminister forderte in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vom Dienstag einen finanziellen Ausgleich für den Transport. Der Polizeieinsatz beim Castor müsse vom Bund als Sonderlast bestätigt werden.