Tierschutzorganisation Peta hat Niedersachsens Agragministerin Grotelüschen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angezeigt.

Hannover. Gegen die niedersächsische Agrarministerin Astrid Grötelüschen (CDU) hat die Tierschutzorganisation Peta Anzeige wegen der Zustände in Putenmastbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern erstattet. Wie Peta-Sprecher Edmund Haferbeck mitteilte, richte sich die Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutz- und Tierkörperbeseitigungsgesetz gegen die Verantwortlichen zweier Mastbetriebe und gegen die Gesellschafter der Mastputen-Brüterei Ahlhorn, Astrid und Garlich Grotelüschen.

Die Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt seien in zwei Filmen, die auch Grundlage eines ARD-Magazinbeitrages von „Report Mainz“ gewesen seien, gerichtsfest dokumentiert worden, betonte der Sprecher weiter. Die Filme seien im April und im Juli gedreht worden. Im April sei Grotelüschen, die im gleichen Monat zur Agrarministerin berufen wurde, auf jeden Fall noch für die Mastputen-Brüterei Ahlhorn verantwortlich gewesen.

Die Brüterei beliefert die Betriebe, aus denen die PETA-Bilder von den verletzten und sterbenden Tieren stammen sollen, mit Mastküken und nimmt später auch die schlachtreifen Puten ab. An einer Erzeugergenossenschaft, zu der die beiden Betriebe gehören, ist die Mastputen-Brüterei Ahlhorn mit 30 Prozent beteiligt.

Tierschützer versprechen gerichtsfeste Bilder

Das niedersächsische Landwirtschaftministerium zweifelte unterdessen erneut die Echtheit der PETA-Bilder an. Die Organisation habe bislang keine Aufnahmen veröffentlicht, bei denen man etwa durch einen Kameraschwenk auf den Ort schließen könne, an dem die kranken Puten aufgenommen worden seien, sagte Ministeriumssprecher Gert Hahne. Die Bilder der leidenden Tiere und die Außenaufnahmen der beschuldigten Putenmästereien seien augenscheinlich unabhängig voneinander entstanden.

PETA wies wiederum den Vorwurf zurück. Es gebe Rohfassungen der Aufnahmen, „die die gesamte Inspektion des jeweiligen Betriebes ohne Schnitt vom Eintreten bis zum Verlassen zeigen“, sagte Haferbeck. Darauf seien die Betriebe zweifelsfrei identifizierbar. So seien die Quälereien gerichtsfest dokumentiert. In den am Montag kurz vor der Report-Sendung erstatteten Strafanzeigen habe die Organisation den zuständigen Staatsanwaltschaften in Stralsund und Schwerin angekündigt, die Rohfassungen bei der Zeugenvernehmung der PETA-Inspekteure vorzulegen.

Auch gegen angekündigten eidesstattlichen Versicherungen der Inhaber der beiden Betriebe werde man vorgehen, sobald diese vorlägen, sagte der PETA-Sprecher weiter. Die Inhaber der Betriebe bestreiten die Echtheit der Bilder ebenfalls.