Fußballfieber und subtropische Temperaturen bestimmten für viele das erste Juliwochenende. Am Sonntag kühlte es ein wenig ab.

Osnabrück/Hannover. Fußballfieber und subtropische Temperaturen: Ganz Deutschland hat am Samstag geschwitzt, doch nirgends war es so heiß wie in und um Osnabrück. Im Ort Rahden-Varl (Kreis Minden) kletterte die Temperatur auf den bundesweiten Höchststand von 37,1 Grad. Osnabrück lag mit 36,9 Grad nur knapp dahinter. „Damit wurde in Osnabrück der bisherige Juli-Rekord von 36,3 Grad gebrochen, der am 20. Juli 2006 aufgestellt wurde“, sagte Meteorologe Martin Jonas vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach. Die Osnabrücker Ecke sei am Samstag die heißeste in der ganzen Republik gewesen.

Doch auch in Oldenburg konnten die Menschen bei 36 Grad richtig schwitzen. Außerdem wurde es in Cuxhaven, Braunschweig, Hannover und Göttingen den Menschen nicht kalt: Die Temperaturen lagen überall über 30 Grad. Selbst im Harz wurden 29,9 Grad gemessen. So manch ein Fußball-Fan hat den heimischen Fernseher dem gemeinschaftlichen Public Viewing vorgezogen. So kamen in Braunschweig statt der erhofften 3000 nur 1600 Zuschauer. Dort und in anderen Städten hatten die Sanitäter einiges zu tun. Die vielen Fans, die sich trotz Hitze auf die Straße wagten, schwitzen mindestens ebenso wie Nationalmannschaft in Südafrika. Eine von Südwesten aufziehende Gewitterfront hat dann am späten Sonnabendabend für Erfrischung gesorgt.

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Beim Regen war Osnabrück - zumindest in Niedersachsen – ebenfalls vorn: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fielen im Bereich Osnabrück bis zu 29 Liter Regen je Quadratmeter (l/m2), im Emsland örtlich bis zu elf und in Worpswede etwa 8 Liter. Ansonsten blieb es in Niedersachsen bis auf kleine Schauer weitgehend trocken. In den nächsten Tagen werden die Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad liegen. Die Schützen in Hannover genossen das Wetter. Zum weltgrößten Schützenausmarsch starteten rund 10 000 Teilnehmern bei angenehmen Graden.

SONNENBRANDGEFAHR IN IHRER REGION

Trotz der Abkühlung bleibt aber die Waldbrandgefahr in Niedersachsen bestehen. Vor allem in Celle und in der gesamten Lüneburger Heide ist weiterhin Vorsicht geboten, dort bleiben die höchsten Warnstufen akut. Der Verkehr rollte in Niedersachsen entgegen einiger Befürchtungen bis zum Sonntagnachmittag ohne größere Probleme. Auf der A 7 hatte die extreme Hitze bei Seesen große Fahrbahnschäden verursacht. Dort hatten sich mehrere Betonplatten gegeneinander hochgedrückt. Am Samstag hatte sich der Verkehr zeitweise auf bis zu zehn Kilometer gestaut. Damit der Verkehr in beiden Richtungen zweispurig laufen kann, darf der Seitenstreifen befahren werden. Ein Ende der Reparaturen war noch nicht abzusehen. Bei Bremen auf der A 1 hatte es zudem wegen Brückenarbeiten zeitweise Verkehrsprobleme gegeben. Auf den anderen Autobahnen hat es laut Polizei lediglich an den Baustellen kleinere Behinderungen gegeben.