Medizinstudium ist nicht gleich Medizinstudium. Vor allem im klinischen Studienabschnitt, profitieren die angehenden Ärzte von den jeweiligen Forschungsschwerpunkten ihrer Hochschule.
Kiel/Lübeck. Medizinstudium ist nicht gleich Medizinstudium. Vor allem im zweiten Teil der Ausbildung, dem klinischen Studienabschnitt, profitieren die angehenden Ärzte von den jeweiligen Forschungsschwerpunkten ihrer Hochschule.
An der Medizinischen Fakultät in Kiel (rund 1600 Studenten) sind das nach Angaben der Universität die Entzündungsforschung, die Neurowissenschaften und die Onkologie. Im postgraduierten Bereich liegt ein Schwerpunkt auf der chirurgischen Weiterbildung mit Operationskursen in verschiedenen chirurgischen Disziplinen. Enge Berührungspunkte in Forschung und Lehre gibt es mit den Studiengängen Biochemie, Pharmazie sowie den Meereswissenschaften. In den neu eingerichteten Masterstudiengang Medical Life Sciences fließen Inhalte unter anderem aus Medizin, Agrarwissenschaften, technischen Studiengängen ein.
Die Medizinische Fakultät der Universität zu Lübeck (rund 1500 Studenten) widmet sich besonders der Forschung auf dem Gebiet der Neuroendokrinologie, der Kardiologie und der Bildgebung und Bildverarbeitung zur medizinischen Diagnostik. So erforschen Wissenschaftler der Uni Lübeck den Zusammenhang zwischen Gehirn, Hormonen und Verhalten oder die erblichen Grundlagen des Herzinfarkts. Eine Besonderheit des Medizinstudiums in Lübeck ist der Schwerpunkt Notfallmedizin und Anästhesie, der sich durch die gesamte Ausbildung zieht. Außerdem sei es hier gelungen, das Studium so effektiv zu gestalten, dass jeder Student zum Semesterende seinen Stundenplan für das nächste Halbjahr kenne, sagt der Dekan der Fakultät.
Insgesamt hat die Uni Kiel neun Fakultäten mit insgesamt rund 22 000 Studenten. An der Lübecker Universität sind insgesamt rund 2500 Studenten für die Fächer Medizin, Informatik, Medizinische Ingenieurswissenschaften und Molecular Life Sciences eingeschrieben, die inhaltlich eng miteinander vernetzt sind.