Schleswig-Holstein lässt die Ursachen und Auslöser der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamte erforschen.

Hamburg. Das Bundesland Schleswig-Holstein beteiligt sich an einer Studie, um die Ursache der zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamte zu erforschen. „Wir machen das, um gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu bekommen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Qualität der Übergriffe zunimmt“, sagte Innenminister Klaus Schlie (CDU) in einem Interview mit der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes (Mittwoch-Ausgabe).

Das Aggressionspotenzial ist nach Angaben des Ministers größer geworden, die Gewalttaten schwerer. Die Autorität der Staatsgewalt werde oft nicht mehr anerkannt. Im Jahr 2006 registrierte das Kieler Innenministerium 484 Übergriffe gegen Beamte, 2008 waren es 757. Im vergangenen Jahr wurden allein bis Oktober 576 gezählt. Darunter auch krasse Fälle, wie Schlie bestätigte: „Das geht mit Fußtritten los, setzt sich mit Faustschlägen fort und geht mit Kopfstößen weiter. Auch Hieb- und Stichwaffen werden immer öfter gegen Polizisten gerichtet.“

Schlie sprach sich für eine „deutliche Strafverschärfung“ bei Übergriffen auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus: „Die Polizei verkörpert das Gewaltmonopol des Staates. Und sie benötigt dafür die entsprechende Autorität.“