Neuer Akt im Rockerkrieg: In Preetz schossen zwei Männer auf eine Motorradwerkstatt. Zu welcher Gruppe die Täter gehören, ist noch unklar.

Preetz/Kiel. Die gewalttätigen Auseinandersetzungen der Rocker in Schleswig-Holstein gehen weiter. Am Mittwoch feuerten zwei Männer in Preetz (Kreis Plön) Schüsse auf eine Motorradwerkstatt ab, die dem Umfeld der „Bandidos“ zugerechnet wird. Die beiden 28 und 30 Jahre alten Täter wurden kurze Zeit später in ihrem Fluchtauto in Kiel gestoppt und festgenommen. Die Beamten beschlagnahmten eine scharfe Schusswaffe. Zu den Hintergründen der Tat gab es zunächst keine Angaben. Die SOKO Rocker des Landeskriminalamtes nahm die Ermittlungen auf.

Erst in der vergangenen Woche waren bei einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen den Rockergruppen „Red Devils“ und „Bandidos“ in Neumünster zwei Männer durch Messerstiche verletzt worden. Mehrere „Bandidos“ waren dabei überfallartig auf zwei Mitglieder der „Red Devils“ losgegangen. Ein 45-Jähriger wurde durch Messerstiche im Oberkörper, im Bein sowie im Oberarm schwer verletzt und musste operiert werden. Das zweite 50-jährige Opfer erlitt ebenfalls eine Stichverletzung. Bei einer sofortigen Fahndung von Polizei, Spezialkräften sowie Beamten des Landeskriminalamtes waren 14 Rocker vorläufig festgenommen geworden.

Die „Red Devils“ gelten in Neumünster als Unterstützergruppe der „Hells Angels“. Die „Hells Angels“ und die „Bandidos“ waren zuletzt immer wieder aneinandergeraten. Dabei kam es auch zu Schüssen und Verletzten. Erst im vergangenen Dezember verhinderte die Polizei eine Auseinandersetzung bei einer Box-Veranstaltung in Neumünster. Im Oktober hatte das Landgericht in Kiel einen Mann freigesprochen, der eine lebensgefährliche Messerattacke auf einen „Hells Angel“ verübt haben sollte. Die Polizei in Schleswig-Holstein hat wegen der befürchteten gewalttätigen Auseinandersetzungen ihre Kontrollen verstärkt.