Er werde aber nichts zahlen, betonte der 27 Jahre alte Schleswiger Christoph S., der im Internet zu der Party aufgerufen hatte.
Sylt. Hans Wilhelm Hansen, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Sylt, rechnet noch mit spitzem Bleistift. Auf etwa 20 000 Euro dürfte sich die Summe letztlich addieren, die die Gemeinde dem Initiator der großen Flashmob-Sause vom Juni in Rechnung stellen will. Christoph Stüber, der im Internet zu der Beach-Party aufgerufen hatte, hat von der Sylt Tourismus-Service GmbH bereits eine Rechnung über 20 230 Euro bekommen - für die Reparatur beschädigter Strandkörbe und die aufwendige Müllbeseitigung am Strand.
Etwa 5000 junge Menschen waren am 13. Juni auf die Nordseeinsel geströmt. Es kam zu Schlägereien und Alkoholexzessen, Strand und Straßen in der Innenstadt von Westerland wurden zugemüllt. Stüber will aber auf keinen Fall bezahlen und ist entschlossen, sich gegen die Rechnungen auch juristisch zu wehren: "Ich sehe das entspannt, weil ich nichts Verbotenes getan habe", sagte der 26-Jährige dem Abendblatt.
Für Hansen dagegen ist Stüber als Veranstalter der spontanen Sause ganz klar verantwortlich für die entstandenen Kosten: "Das DRK war mit Ärzten da, wir haben Rettungsschwimmer organisiert und mussten hinterher die Straßen reinigen", listet der Leiter des Ordnungsamtes auf. Die Gemeinde Westerland will nun auch juristische Mittel ergreifen, um sich das Geld von Stüber wiederzuholen, und ist entschlossen, sogar vor das Verwaltungsgericht in Schleswig ziehen. "Wir behaupten, er ist der Veranstalter. Er sagt, er sei einer von vielen, die an der Party teilgenommen haben. Diese Frage muss geklärt werden", sagt der Ordnungsamtsleiter. Stüber bleibt optimistisch: "Mir bleibt ja immer noch die Möglichkeit, zu einer großen Spendenaktion aufzurufen. Erste Angebote gab es schon." (jes)