Der Fundort der Leiche von Jenny Böken rund 150 Kilometer nordwestlich vom Unfallort entfernt, ist für Stephan Dick, Ozeanograf am Bundesamt für...

Der Fundort der Leiche von Jenny Böken rund 150 Kilometer nordwestlich vom Unfallort entfernt, ist für Stephan Dick, Ozeanograf am Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie und zuständig für Strömungsberechnungen, keine Überraschung. "Die Stelle entspricht der normalen Driftung bei Winden aus West bis Süd, wie sie eine Woche lang bis zum 11. September herrschten." Danach habe es kurzfristig östliche, dann wieder westliche Winde gegeben.

Jennys Leiche hatte offenbar genug Auftrieb, um an der Wasseroberfläche zu treiben. "Im Regelfall geht ein Mensch unter, wenn er ertrinkt", so der Bremer Rechtsmediziner Michael Birkholz, "denn sein Körper ist schwerer als die verdrängte Wassermenge." Auftrieb bekommt der Körper, wenn er leichter wird, und leichter wird er durch Fäulnisgase. Die bilden sich erst, wenn das Wasser mindestens 10 Grad warm ist. Als Jenny Böken ins Meer fiel, lag die Temperatur bei 17 Grad. Wäre sie tief hinab ins Meer gesunken, wo die Temperatur bei vier Grad liegt, sie wäre niemals wieder hochgekommen.