Sie wollte schon immer Lehrerin werden. "Und ich habe es nie bereut", sagt Marita Ehrhardt (57). Seit sieben Jahren leitet sie die Grundschule in der Elbgemeinde Artlenburg. Menschlich gutes Klima, das sei ihr wichtig, sagt die Pädagogin, die jeden der 80 Schüler mit Namen kennt. "Wenn alle an einem Strang ziehen, kann man etwas bewegen." So etwas wie den Pädagogischen Mittagstisch, den sie und ihre vier Kolleginnen gegen alle Widerstände durchgesetzt haben. "Auf dem Land gibt es das ja noch nicht oft."

Aber Marita Ehrhardt hat es schon immer nach ihrer Fasson gemacht: geboren in Freiburg/Elbe, Lehramtsstudium in Lüneburg, erster Job in Tespe. Auch nach der Geburt ihrer drei Kinder Frederike (33), Philine (31) und Felix (25) hat sie schnell wieder angefangen zu arbeiten. Ehemann Sigrud (66), ebenfalls Lehrer und passionierter Flieger, übernahm einen Teil der Haus- und Kinderarbeit.

"In meiner Arbeit steckt eine Menge Herzblut", sagt die Theaterliebhaberin. Anders wäre das an einer Dorfschule auch nicht zu schaffen. "Es ist schön zu sehen, dass die Kinder sich entwickeln und wohlfühlen." Trotzdem: Wenn heute die Zeugnisse ausgegeben werden, "fällt etwas von mir ab". In den großen Ferien will Marita Ehrhardt das tun, was ihr neben ihrer Arbeit an der Schule am besten gefällt: Reisen. "Wir fahren nach England."