Ob ein Priester von seiner Verpflichtung zur Ehelosigkeit freigestellt wird, entscheidet der Papst mit einem Zölibatsdispens. Wird dieser einem verheirateten Mann vor der Priesterweihe erteilt, muss er keine Ehelosigkeit versprechen oder sein Eheleben einschränken. Diese Form des Dispenses wird derzeit nur zur römisch-katholischen Kirche konvertierten verheirateten evangelischen oder anglikanischen Geistlichen gewährt. Weltweit soll etwa 500 Männern dieser Dispens erteilt worden sein. Wesentlich häufiger wird ein Zölibatsdispens bei Priestern vorgenommen, die nach ihrer Weihe geheiratet haben und deshalb alle Ämter und Funktionen verlieren. Dies trifft etwa 1000 Priester pro Jahr.