Nach der Rettung des Kinder- und Jugendhauses St. Franziskus auf Nordstrand (Kreis Nordfriesland) vor der Schließung hat sich viel getan.
Seit zwei Monaten leitet der Sozialpädagoge Michael Schwarz das Haus und hat mit einem veränderten Konzept viel bewegt: Die Zahl der dort untergebrachten Kinder mit schwierigem familiären Hintergrund ist gestiegen, es werden zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, und auf der neu eingerichteten Mutter-Kind-Station hat erst vor kurzem ein Mädchen das Licht der Welt erblickt. Die 22-jährige Mutter war kurz zuvor aufgenommen worden. "Mit der Aufnahme in unserem Hause konnte verhindert werden, dass das Kind gleich nach der Geburt in die Obhut des Jugendamtes gegeben werden muss", sagt Schwarz.
Besonders erfreulich ist, dass sich die Zahl der Bewohner im Haus St. Franziskus in den vergangenen Wochen von 16 auf 19 erhöht hat. "Das hängt mit der neuen Mutter-Kind-Gruppe zusammen, die sehr gut angenommen wird. Denn die jungen Mütter finden bei uns Halt und Sicherheit und werden von uns bei der Betreuung ihrer Babys unterstützt", sagt Sozialpädagoge Schwarz.
Wie berichtet, wollte das Erzbistum Hamburg das Haus St. Franziskus aus "wirtschaftlichen Gründen" komplett schließen. Doch das konnte durch den großen Einsatz von Politik und Medien verhindert werden. Zum 1. Oktober hat dann nach längeren Verhandlungen mit dem Kieler Sozialministerium der Caritasverband Schleswig-Holstein die Trägerschaft übernommen. Allerdings musste Schwester Constanze, die das Haus fast zehn Jahre lang geleitet hatte, auf Betreiben des Hamburger Erzbistums hin das Haus bereits Ende Juli verlassen. Der Ordensfrau wurde zum Vorwurf gemacht, dass sie sich öffentlich für ein Überleben des Heims und für "ihre" Kinder eingesetzt hatte. Doch auch hier kündigt sich ein "Happy End" an. Nach Abendblatt-Informationen wird Schwester Constanze schon bald ihrer alten Wirkungsstätte einen Besuch abstatten, um sich von der positiven Arbeit ihres Nachfolgers zu überzeugen.
Und dann wird Schwester Constanze auch auf neue Gesichter in der Belegschaft treffen: "Wir werden die Anzahl unserer Mitarbeiter von zehn auf zwölf erhöhen", sagt Schwarz. Und eines ist dem 45-Jährigen wichtig: "Dass wir in den vergangenen 60 Tagen so viel erreichen konnten, ist größtenteils meinen sehr engagierten Mitarbeitern zu verdanken."