Zwei Klassenkameraden des toten Lübecker Schülers werden nach Deutschland gebracht. Die beiden jungen Männer, die im Koma liegen, sollen am Nachmittag mit einem Ambulanz-Flugzeug ausgeflogen werden. Unterdessen ergab die rechtsmedizinische Untersuchung, dass Rafael N. (21) an einer Methanolvergiftung gestorben ist.

Hamburg. Der Lübecker Schüler Rafael N. (21) ist an einer Methanolvergiftung gestorben. Das hat die Obduktion des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin ergeben. "Es wurde ein Wert von mindestens 2,0 Promille festgestellt", sagte Wilhelm Möllers, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bereits 0,2 Promille Methanol können tödlich sein. Methanol ist häufig Bestandteil von selbst gebrannten Alkoholika. Ethanol (Trinkalkohol) wurde nicht gefunden. Wie berichtet, war Rafael N. nach einem Trinkgelage auf einer Klassenreise in der Türkei tot in seinem Hotelzimmer gefunden worden.

Unterdessen werden nach dem tödlichen Trinkgelage zwei Klassenkameraden des toten Schülers nach Deutschland gebracht. Die beiden jungen Männer sollen am Nachmittag mit einem Ambulanz-Flugzeug ausgeflogen werden, sagte ein Arzt im Anadolu- Krankenhaus in Antalya. Die Familien der beiden Koma-Patienten hätten dies entschieden. Die weitere Behandlung könne noch mehrere Monate dauern. Unterdessen haben vier junge Männer, die nicht so schwer vergiftet waren, das Krankenhaus verlassen und bereits die Heimreise angetreten.

Die jungen Männer gehören zu einer Schülergruppe des Berufsbildungswerkes Lübeck, die auf Klassenfahrt im türkischen Ferienort Kemer war. Sie hatten trotz eines Verbots des Lehrers hochprozentigen Schnaps auf einem Markt gekauft und ihn im Hotel getrunken. Die türkischen Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall.