Stade. Spaziergänger entdeckte das mit Gewicht beschwerte tote Tier am Ufer. Tierrechtsorganisation Peta hofft auf Hinweise.
Unbekannte habe zu Silvester einen Hund im Horstsee in Stade ertränkt. Das teilte die Polizei in Stade mit. Demnach hatte ein Spaziergänger gegen 10 Uhr am Sonntagmorgen das tote Tier am Ufer entdeckt.
Der Mann alarmierte die Polizei und führt eine Streifenbesatzung zum Fundort. Die Beamten konnten den verendeten Hund mit einem Kescher aus dem Wasser ziehen und machten dabei eine grausame Entdeckung: Dem Vierbeiner war mit einem Kabelbinder ein 2,5 Kilogramm schweres Gewicht an die rechte Vorderpfote gebunden worden. „Bei dem Hund handelte es sich augenscheinlich um einen Continental Bulldog“, teilte die Polizei mit. Ein Halsband sei nicht angebracht gewesen.
Grausame Entdeckung: Hund mit Gewicht in See ertränkt
Der Tierkadaver wurde von Mitarbeitern der Kommunalen Betriebe Stade abgeholt. Die Polizei ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Um den Fall aufzuklären, setzt die Tierrechtsorganisation Peta nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der Tat verantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711/8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
Hund in See ertränkt: Tierrechtsorganisation setzt 1000 Euro Belohnung aus
Peta hat zudem bei der Staatsanwaltschaft Stade Anzeige gegen unbekannt erstattet und fordert, dass gegenüber dem oder der Verantwortlichen ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird.
„Wir möchten helfen aufzuklären, unter welchen Umständen der Hund gestorben ist. Wer ein fühlendes Individuum fesselt und in einem See ertränkt, muss gefunden werden, bevor weitere Tiere oder Menschen zu Schaden kommen“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin für Whistleblower-Fälle bei Peta. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach möglichen Tätern unterstützen und potenzielle Zeugen ermutigen, bei Tiermisshandlungen nicht wegzusehen. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Peta sieht Zusammenhang zwischen Gewalt an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt Peta in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient
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Peta setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen. Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
Peta Deutschland e. V. ist mit mehr als 1,5 Millionen Unterstützerinnen und Unterstützern die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.